Pressemitteilung: Zertrampelt und verdreckt – Naturschutzgebiet In der Lake gefährdet, 14.03.2018

Hundehalter verwechseln das Naturschutzgebiet offensichtlich mit einer Spielwiese für Vierbeiner

Hundehalter verwechseln das Naturschutzgebiet offensichtlich mit einer Spielwiese für Vierbeiner

Pressemitteilung des Kreises Unna (UNB Unna – Biologische Station Kreis Unna | Dortmund)

Kreis Unna. Zertrampelte Blumen und Pflanzen, ausgetretene Pfade, Hundedreck überall. So sieht es im und am Naturschutzgebiet In der Lake in Schwerte-Ergste aus. Zerstört wird es von Menschen, die Erholung ohne Rücksicht auf die hier besonders schützenswerte Natur suchen. Landwirte und Umweltschützer schlagen deshalb Alarm.

Der gemeinsame Appell von Landwirtschaft, Naturschutzbehörde und der Biologischen Station Unna / Dortmund: Nutzen Sie nur die Wirtschaftswege, bleiben Sie weg von landwirtschaftlichen Flächen, leinen Sie die Hunde an.

„Viele Menschen möchten sich im Freien bewegen und auch ihrem Vierbeiner möglichst viel Auslauf gönnen“, hat Hermann Knüwer von der unteren Naturschutzbehörde Verständnis für den Drang ins Grüne. Er weiß aber auch, dass es ohne gegenseitiges Verständnis auf Dauer nicht geht.

„Wir Landwirte haben mit viel Mühe Blühstreifen angelegt, um Insekten eine Heimat zu geben und die Artenvielfalt zu sichern und zu fördern“, erklärt Rainer Goeken. All‘ diese Mühen verpufften, wenn die Pflanzstreifen zu Wegen umfunktioniert würden, obwohl klar erkennbar sei, dass es da nicht lang gehe.

Nicht nur das: „Die angelegten Streifen unterliegen scharfen Kontrollen und die Landwirte müssen mit erheblichen Strafen rechnen, obwohl sie für die Schäden nicht verantwortlich sind“, erläutert Jan-Dirk Braß. Der spricht auch für andere Landwirte, wenn er sagt: „Unter solchen Umständen legen wir keine Blühstreifen mehr an.“

Das Zertrampeln von unter Schutz stehenden Bereichen ist nur ein Problem im Ergster Naturschutzgebiet. Das andere sind Hundehalter und ihre Vierbeiner, denn sie laufen im wahrsten Sinn des Wortes quer Bett. „Dabei sind im Umfeld des Naturschutzgebietes In der Lake ausreichend Wirtschaftswege vorhanden“, haben Landwirte und Umweltschützer kein Verständnis für jede Regel ignorierende Hundehalter.

Das Naturschutzgebiet In der Lake wurde bereits vor 20 Jahren ausgewiesen. Seitdem ist es verboten, Flächen abseits ausgewiesener Straßen und Wege zu betreten. Dennoch: Die gesamte Südseite des Naturschutzgebietes ist inzwischen mit Trampelpfaden durchzogen. „Dass hier kein Wiesenpieper mehr brüten kann, ist offensichtlich“, klagt Falko Prünte von der Biologischen Station.

Pressetermin mit Vertretern der Landwirtschaft, des Kreises Unna und der Biostation am 14.03.2018 im NSG In der Lake

Pressetermin mit Vertretern der Landwirtschaft, des Kreises Unna und der Biostation am 14.03.2018 im NSG In der Lake

Prünte hofft mit seinen Mitstreitern vom Kreis und aus der Landwirtschaft auf die Einsicht der im Ergster Ruhrtal erholungsuchenden Menschen. „Ein bisschen Rücksicht ist ein Gewinn für die Natur und damit für uns alle“, unterstreicht Knüwer. PK | PKU

Lichtblicke im Steinbruch Ebberg – Pflegeaktion der AGON und der Biostation

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Wie in jedem Jahr ging es auch am 03.02.2018 um mehr Licht – die alljährliche Pflegeaktion im ehemaligen Ruhrsandsteinbruch Ebberg in Schwerte-Westhofen bewies einmal mehr die Schlagkraft der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz in Schwerte. Gemeinsam mit der Biostation wurde auf verschiedenen Abbauterrassen der Baum- und Gehölzaufwuchs entfernt und die z. T. verfilzte Krautschicht gemäht. Mehrere Teams kämpften sich mit Astscheren, Freischneidern und Motorsägen durch das stellenweise undurchdringliche Dickicht.

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Ziel ist es, konkurrenzschwache Krautfluren und flache Tümpel vor der Beschattung durch Birken und Weiden zu schützen – auch damit dort seltene Reptilien-, Amphibien- und Heuschreckenarten weiterhin überleben können.

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Verdiente Pause für den Rücken – das AGON-Küchenteam stärkte mittags die Helfer mit der traditionellen Erbsensuppe und Kuchen

 

Vor . . .

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. . . und nach dem Arbeitseinsatz

 

 

 

 

 

 

 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: offene Felslebensräume und freigestellte Orchideenwiesen werden im Frühjahr neben den noch reichlich vorhandenen Gehölzfluren für vielgestaltige Lebensräume im alten Steinbruch sorgen.

Arbeitseinsatz auf der Kiebitzwiese

Junge Erlen . . .

Junge Erlen . . .

 

. . . und Rohrkolben wurden gemeinsam entfernt

. . . und Rohrkolben wurden gemeinsam entfernt

Zum alljährlichen November-Arbeitseinsatz trafen sich die Freiwilligen um den NABU Fröndenberg in passender Kleidung zur Sessionseröffnung am 11.11. auf der Kiebitzwiese. Statt Hochprozentigem standen aber wie in jedem Jahr junge Erlen und Rohrkolben im Focus der Naturschützer.

An den Gewässerrändern wird regelmäßig den Heckrindern und Pferden auf der Fläche nachgeholfen, um die nicht verbissenen Erlen und Rohrkolben zu entfernen. Dies erhält Brut- und Rastgebiete z. B. für Rohrammer oder Zwergschnepfe, die während des Arbeitseinsatzes auch mehrfach beobachtet werden konnten.

Nächster Arbeitseinsatz: 24.02.2018 um 9.30 Uhr - nicht nur NABU-Aktive sind gern gesehen

Nächster Arbeitseinsatz: 24.02.2018 um 9.30 Uhr – nicht nur NABU-Aktive sind gern gesehen – Handschuhe und Stiefel nicht vergessen! (Alle Fotos: Harald Maas)

Neuer Mitarbeiter eingetroffen

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Seit dem 18.05.2017 hat die Biostation zusätzliche tatkräftige Unterstützung in ihren Reihen. Die neue Mähraupe “Herb HT 40” mäht, mulcht und zieht ferngesteuert insbesondere auf nassen und reliefierten Flächen.

Wir erhoffen uns von “Herbie” effizienteres Arbeiten und weiterreichende Pflegemöglichkeiten vor allem auf nassen Brachen, die mit herkömmlichen Geräten und auch mit dem Balkenmäher nicht oder nur unzureichend zu pflegen sind.

Die Mähraupe wurde im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) gefördert.

Erste Exkursion im Bereich der Stadt Hamm: Die Naturschutzgebiete „Tibaum“ und „Alte Lippe und ehemaliger Radbodsee“

Seit beinahe zwei Monaten hat die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund ihre Arbeit im Stadtgebiet Hamm aufgenommen. Ganz oben auf dem Arbeitsplan stehen für dieses Jahr die Naturschutzgebiete „Tibaum“ sowie „Alte Lippe und ehemaliger Radbodsee“ im Hammer Westen. Neben Kartierungsarbeiten werden hier auch jeweils drei Exkursionen stattfinden.

Gemeinsam mit Jürgen Hundorf vom NABU Hamm hat die Biologische Station die ersten Exkursionen an den vergangen Wochenenden ausgerichtet. Trotz leichten Nieselregens und Wind lockte die Exkursion am 19. März viele Interessierte in den „Tibaum“. Neben der Landschaftsgeschichte des Naturschutzgebiets und der Landschaftsgestaltung durch Heckrinder, war vor allem die Ornithologie der „Schering Teiche“ und der Lippeaue ein Schwerpunkt. Neben verschiedenen Gänse- und Entenarten konnte Herr Hundorf u.a. Austernfischer, Haubentaucher und Silberreiher vorstellen. Auch das Weißstorchpaar am Fuße des Gersteinkraftwerkes ist bereits wieder eingetroffen und wird offensichtlich zur Brut schreiten.

Die Exkursion im Gebiet „Alte Lippe und ehemaliger Radbodsee“ am 26. März wurde von zahlreichen Anekdoten und Lokalwissen des NABU Ehrenvorsitzenden Karlheinz Jenzelewski begleitet.

Naturinteressierte auf der Suche nach den Austernfischern

Naturinteressierte auf der Suche nach den Austernfischern

Weiteren Exkursionstermine für dieses Jahr in Hamm finden noch an folgenden Terminen statt:

Gehölzarbeiten nur noch bis zum 1. März

Die diesjährige Gehölzschnittsaison geht bald ihrem Ende entgegen und so laufen die letzten gehölzentfernenden bzw. gehölzpflegenden Maßnahmen unseres Pflegetrupps auf Hochtouren.

Derzeit werden zwei Röhrichtbestände am Umgehungsgerinne der Lippe von Gehölzen befreit. Das Schilfröhricht ist weitgehend gehölzfrei, nur einzelne Weiden und Erlen haben in dem dichten Bestand Wurzeln schlagen können. Hier ist der Pflegeaufwand relativ gering. Das nahegelegene Rohrkolbenröhricht ist da noch nicht so stabil. In dem noch recht jungen Pflanzenbestand (Breitblättriger Rohrkolben, Gewöhnlicher Gilbweiderich, Behaartes Weidenröschen, Wald-Simse und Co) sind die Gehölze immer noch sehr konkurrenzstark, insbesondere in den Randbereichen. Um den Lebensraum für Rohrammer oder Teichrohrsänger langfristig zu erhalten, werden diese nun entfernt.

die ersten Kätzchen zeigen sich im Sonnenschein – Hecken, Kopfbäume und Co, die bis Anfang März nicht geschnitten sind, dürfen wie dieses Weidengehölz z.B. als Bienenweide herhalten

die ersten Kätzchen zeigen sich im Sonnenschein – Hecken, Kopfbäume und Co, die bis Anfang März nicht geschnitten sind, dürfen wie dieses Weidengehölz z.B. als Bienenweide herhalten

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§ 39 Absatz 5 Satz 2) ist es verboten:

„Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen“

Obstbaumpflege im Bereich Waterhues

Im Naturschutzgebiet „Lippeaue von Werne bis Heil“ wurden in den vergangenen Tagen auf einer kleinen Weidefläche bei Waterhues 28 Obstbäume von den Kollegen vom Kreis gepflegt. Unser Pflegetrupp sorgte für die Entsorgung des Schnittmaterials. In erster Linie waren mittelalte bis alte Apfelbäume zu schneiden. Eine wichtige Maßnahme um die Lebensdauer der Bäume zu verlängern und vital zu halten. Es wurde höchste Zeit dazu.

Apfelbaum mit Höhle bei Waterhues - ein Steinkauz passt hier zwar nicht rein, aber vielleicht findet sich ja ein anderer Bewohner

Apfelbaum mit Höhle bei Waterhues – ein Steinkauz passt hier zwar nicht rein, aber vielleicht findet sich ja ein anderer Bewohner

Was lange währt …

wird endlich weggeräumt.

Im Naturschutzgebiet „Lippeaue von Werne bis Heil“ war es endlich möglich, die Gehölzschnitthaufen am Aussichtsturm an der Ökologiestation von der vegetationskundlich wertvollen Nassgrünlandfläche wegzuräumen. Der „starke“ Frost der letzten Tage sowie das schnelle Reagieren des Kreises (Flächeneigentümer) und eines Heiler Landwirtes (Pächter) machten es möglich.

zu nass für schweres Gerät

zu nass für schweres Gerät

Bodenfrost bot nun die Gelegenheit

Bodenfrost bot nun die Gelegenheit

Ende 2014 wurden aus Verkehrssicherungsgründen mehrere alte Hybridpappeln geschlagen, die in einer Reihe entlang der Terrassenoberkante stockten. Im Zuge dieser Arbeiten wurden mehrere Haufen des großdimensionierten Astgutes auf dem angrenzenden Grünland deponiert. Nicht sofort weggeräumt, machte das Hangdruckwasser aus der Böschung das Befahren dieses Bereiches mit schwerem Gerät in den vergangen Jahren unmöglich, so dass das Grünland nicht wie gewohnt in den Sommerhalbjahren vom Landwirt geschnitten werden konnte.

Nun ist eine Pflege des Bereiches wieder möglich.

Randsteifenpflege im NSG Beversee

Im Naturschutzgebiet “Beversee” werden von unserem Pflegetrupp dieser Tage Gehölze in den Säumen der Grünlandrandstreifen zurück geschnitten. Durch Eichenspaltpfähle gekennzeichnet und abgesteckt, liegen entlang der meisten Grünlandflächen des Gebietes bis zu zehn Meter breite Randstreifen, die den Übergang zu den angrenzenden Waldflächen markieren. Diese Bereiche unterliegen nicht der regelmäßigen Nutzung und sollen daher auch nicht vom Landwirt mitgemäht werden. Das erwünschte Ziel ist hier ein dynamischer Lebensraum, der Platz für blütenreiche Hochstauden, Altgras und auch für Gehölze lässt. Mit zunehmender Entwicklung/Sukzession nennt man das dann einen gestuften Waldmantel.

leuchtend orange - der Kaisermantel

leuchtend orange – der Kaisermantel

Arten, wie der Kaisermantel (eine in der Westfälischen Bucht stark gefährdete, spätfliegende Tagfalterart) sind beispielsweise auf solche Übergangsbereiche mit Brombeeren oder Blüten des Wasserdostes angewiesen.

nach und nach machen sich Grauweiden oder Schwarzerlen breit und groß

nach und nach machen sich Grauweiden oder Schwarzerlen breit und groß

Nur gänzlich zu Wald sollen sich diese Bereiche nicht entwickeln. Daher ist eine unregelmäßige Pflege geboten. In den Sommermonaten rücken wir hier auch punktuell der nicht heimischen Goldrute und dem Drüsigen Springkraut auf den Leib. In diesem Winterhalbjahr werden in Vereinbarung mit dem Flächeneigentümer, dem Regionalverband Ruhr, Teilanschnitte der Randstreifen westlich des Besucherparkplatzes von Gehölzen freigeschnitten.

Am Langerner Hufeisen „rollen die Köpfe“

Unser Pflegetrupp bei der Arbeit

Unser Pflegetrupp bei der Arbeit

 

Gut, die Köpfe bleiben schon noch dran, aber der Schopf zahlreicher Kopfbäume im Bereich des Langerner Hufeisens muss dieser Tage dran glauben.

Häckseln inklusive

Häckseln inklusive

Der Bereich um das Langerner Hufeisen im Naturschutzgebiet „Lippeaue von Werne bis Heil“ ist geprägt durch kleinparzellierte Wiesen, linienhafte Gehölzstrukturen und drei markante Altwasser der Lippe. Entlang dieser Altwasser, am Ufer der Lippe und in den Strauchhecken stocken eine Vielzahl an Kopfweiden und Kopfeschen, die es in diesem Winterhalbjahr wieder einmal zu pflegen gilt. Sobald die Bäume ihre Krone nicht mehr zu tragen vermögen, bedarf es eines Pflegeschnitts. So bleiben die Bäume gesund und können ihre Lebensraumfunktion für eine Vielzahl an anderen Tier- und Pflanzenarten auch zukünftig erfüllen.

Fertiges Endergebnis: Kopf ab!

Fertiges Endergebnis: Haare ab!

Auch die Hecken dieses Bereiches werden vom Pflegetrupp der Biologischen Station abschnittsweise gleich mitgeschnitten, zwei Kleingewässer im Nordosten von Gehölzen „befreit“.