Laubfrosch

Der Laubfrosch im Norden des Kreises Unna

Größere aktuelle Vorkommen des nach der Roten Liste des Landes NRW stark gefährdeten und von Naturschutz-maßnahmen abhängigen Laubfrosches sind im Kreis Unna bisher nur aus dem Bereich Unna-Mühlhausen-Uelzen (Naturraum Westfälische Bucht – Hellwegbörde) bekannt.

Laubfrosch - Hyla arborea

Laubfrosch - Hyla arborea

Darüber hinaus gibt es weitere kleinere Vorkommen in Unna-Hemmerde, Kamen- Heeren und Bönen. Dagegen gilt der naturräumlich zum Kernmünsterland zählende Norden des Kreises Unna (Werne und Selm) in neuerer Zeit nicht mehr als Laubfroschgebiet, obwohl der Laubfrosch noch bis vor rund 40 Jahren im Münsterland weit verbreitet war.Laubfrosch Letzte Hinweise auf Laubfroschvorkommen im Norden von Werne und Selm stammen aus den 1980er-Jahren.

1999 erhielt die Biologische Station Hinweise auf Laubfrösche in diesem Gebiet. Das veranlasste sie, einen Werkvertrag für Arbeiten zu einem Laubfroschkonzept für den Norden des Kreises Unna zu vergeben. Im Rahmen des Werkvertrages wurden zwar keine reproduzierenden Laubfroschpopulationen im Untersuchungsgebiet gefunden. Jedoch wurde nur ca. 1km nördlich der Kreisgrenze in Capelle eine große Laubfroschpopulation entdeckt, von der aus eine Wiederbesiedlung von Werne möglich wäre. Bei den Einzelfunden von Laubfröschen an 7 Gewässern in Werne zwischen 1999 und 2002 handelt es sich vermutlich um Zuwanderer aus Capelle.

Bisher gibt es im Norden des Kreises Unna allerdings nur äußerst wenig Tümpel, die die klassischen Laubfroschkriterien erfüllen wie:

  • schwache oder keine Beschattung
  • Flachufer vorhanden
  • geringe Wasserbelastung
  • kein Fischbesatz
  • Gewässer wenigstens teilweise von Grünland oder Brache umgeben

Die Neuanlage und Optimierung bestehender Gewässer ist eine wichtige Aufgabe der Biologischen Station. Hierbei soll der Laubfrosch in Zukunft verstärkt als Zielart berücksichtigt werden.

Mehr Informationen zur aktuellen Verbreitung und Bestandsituation des Laubfrosch und zum Schutzprogramm “Ein König sucht sein Reich” finden Sie auf den Internetseiten des LANUV NRW und des Arbeitskreises Amphibien u. Reptilien Nordrhein-Wesfalen.