
Gefleckte Keulenschrecke - Myrmeleotettix maculatus
Im Jahre 2001 wurde von Sebastian Sczepanski die Kartierung der Heuschreckenfauna des Holzplatzes, die im Jahre 2000 begonnen hatte, fortgeführt. Unterstützt wurde er dabei von Klaus-Jürgen Conze. Der Kartierungszeitraum erstreckte sich dabei von Juni bis September. Während der Kartierungszeit in den Jahren 2000 und 2001 konnten im Naturschutzgebiet “Holzplatz” insgesamt 13 Heuschreckenarten nachgewiesen werden. Davon waren durch frühere Untersuchungen schon folgende 10 Arten im Untersuchungsgebiet nachgewiesen worden:
wissenschaftl. Name | deutscher Name |
Phanoptera falcata | Gemeine Sichelschrecke |
Leptophyes albovittata | Gestreifte Zartschrecke |
Leptophyes punctatissima | Punktierte Zartschrecke |
Tettigonia viridissima | Grünes Heupferd |
Metriptera roeseli | Roesels Beißschrecke |
Pholidoptera griseoaptera | Gewöhnliche Strauchschrecke |
Tetrix tenuicornis | Langfühler Dornschrecke |
Stenobothrus lineatus | Heidegrashüpfer |
Omocestus viridulus | Bunter Grashüpfer |
Myrmeleotettix maculatus | Gefleckte Keulenschrecke |
Chorthippus biguttulus | Nachtigall-Grashüpfer |
Chorthippus brunneus | Brauner Grashüpfer |
Chorthippus parallelus | Gemeiner Grashüpfer |
Während der Kartierung in den Jahren 2000 und 2001 wurden 3 Arten für das Gebiet neu nachgewiesen, s.u. Bei Phaneroptera falcata handelt es sich sogar um den Erstnachweis für den Kreis Unna !

winterliches NSG Holzplatz
Phaneroptera falcata (Gemeine Sichelschrecke)
Der Erstnachweis, dieser momentan in Ausbreitung befindlichen Art, für den Kreis Unna stammt von S. Sczepanski und wurde während der ersten Begehung am 22.08.2000 erbracht. Durch den Fund mehrerer Larven im Jahre 2001, konnte nachgewiesen werden, dass es sich hierbei um ein bodenständige Population handelt. Die Population stellt das bislang nordöstlichste Vorkommen in NRW dar. Dieses unterstreicht das besondere Mikroklima dieses besonders wärmebegünstigten Standortes.
Metrioptera roeselii (Roesel`s Beißschrecke)
Das Vorkommen dieser Art auf dem Holzplatz ist nicht sehr überraschend, da es sich hierbei um eine der häufigsten Heuschreckenarten in Deutschland handelt. Vermutlich wurde das Vorkommen dieser Art bislang nur übersehen, da die Populationsdichte durch die besondere Trockenheit nicht so hoch ist wie in den optimalen Lebensräumen dieser Art.
Myrmeleotettix maculatus (Gefleckte Keulenschrecke)
Der Fund dieser sehr zerstreut vorkommenden Art gelang erst am 02.08.2001 im Südteil des Naturschutzgebietes auf relativ vegetationsarmen Kohlenstaub. Es handelt sich hierbei um den zweiten Fundort im Kreis Unna.
Verbreitung und Gefährdung
Die Verbreitung und Häufigkeit von Leptophyes albovittata, die auf dem Holzplatz das einzige Vorkommen Nordrhein-Westfalens besitzt, konnte im Jahre 2001 genauer untersucht werden. Da der Wissensstand dieser Art aus NRW bislang mangelhaft war, ist Leptophyes albovittata in der aktuellen Roten Liste von NRW (VOLPERS et. al. 1999) als “Gefährdung nicht genau bekannt” eingestuft. Von den übrigen im NSG “Holzplatz” nachgewiesenen Heuschreckenarten, sind zwei Arten (T. tenuicornis, S. lineatus) in der aktuellen Roten Liste als gefährdet eingestuft.
Vergleich mit dem restlichen Kreisgebiet
Aus dem Kreis Unna sind bislang 22 Heuschreckenarten sicher nachgewiesen worden (LOOS 2001; eig. Beob. SCZEPANSKI). Dieses ist 42% des nordrhein-westfälischen und 18% des deutschen Arteninventars an heimischen Heuschrecken. Weitere im Kreis Unna vorkommende Arten sind:
wissenschaftl. Name | deutscher Name |
1. Tettigonia cantans | Zwitscher Heupferd |
2. Conocephalus discolor | Langflügelige Schwertschrecke |
3. Conocephalus dorsalis | Kurzflügelige Schwertschrecke |
4. Meconema thalassinum | Gemeine Eichenschrecke |
5. Nemobius sylvestris | Waldgrille |
6. Tetrix subulata | Säbel-Dornschrecke |
7. Tetrix undulata | Gemeine Dornschrecke |
8. Mecostethus grossus | Sumpfschrecke |
9. Chorthippus montanus | Sumpf-Grashüpfer |
Der Arbeitskreis Heuschrecken NRW stellt auf seinen Internetseiten weitere interessante Informationen zu Heuschrecken, u.a. Verbreitungskarten zu den einzelnen Arten, zusammen. Besuchen Sie den Webauftritt hier: Arbeitskreis Heuschrecken NRW
Literatur:
LOOS, G. (2001): Die Geradflügler des Kreises Unna – eine vorläufige Übersicht – Naturreport 5: 83-89
VOLPERS, M. & AK HEUSCHRECKEN NRW (1999): Rote Liste der gefährdeten Heuschrecken (Saltatoria) in Nordrhein-Westfalen mit kommentierter Faunenliste. 3. Fassg. In: LÖBF/LAfAO NRW (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 3. Fassg. – LÖBF-Schr.R. 17: 523-540