Grünlandschutz

Extensiv genutzte Wiesen und Weiden sind in den letzten Jahrzehnten in unserer Landschaft selten geworden. Diese artenreichen Lebensräume zu erhalten bzw. wieder zu entwickeln ist ein wichtiges Ziel des Naturschutzes.

Extensive Grünlandbewirtschaftung bedeutet:

  • keine oder reduzierte Düngung,
  • in jedem Fall Verzicht auf chemisch-synthetischen Stickstoffdünger und Gülle,
  • keine Unkrautbekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln,
  • reduzierter Viehbesatz auf Weiden,
  • später 1. Mahdtermin, in der Regel ab Mitte Juni.
artenreiches Magergrünland

artenreiches Magergrünland

Für den Schutz der Grünland-Lebensräume stehen zwei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Ankauf von Flächen durch die öffentliche Hand und
  2. Vertragsnaturschutz im Rahmen der Förderkulissen (v. a. auf privaten Flächen)

I. Flächenankauf

Einige der wertvollen Grünlandflächen, v. a. Feuchtwiesen in der Lippeaue, wurden insbesondere vom Kreis Unna und Regionalverband Ruhr für Naturschutzzwecke aufgekauft. Die Biologische Station betreut einen Großteil dieser Flächen. Für diese Flächen werden Pachtverträge mit Naturschutzauflagen mit Landwirten abgeschlossen.
Einige der ökologisch wertvollsten Nasswiesen (z. B. Orchideenwiesen) lassen sich nicht verpachten, da der Aufwuchs nicht im landwirtschaftlichen Betrieb zu verwerten ist. Solche Flächen werden von dem Landschaftspflegetrupp der Biologischen Station in Handarbeit mit dem Balkenmäher gemäht.

artenreiches Feuchtgrünland

artenreiches Feuchtgrünland

II. Kulturlandschaftsprogramm

Für den Schutz von privaten Flächen oder Flächen, für die sich ohne Zuwendungen kein Pächter finden lässt, steht der freiwillige Vertragsnaturschutz im Rahmen des nordrhein-westfälischen Kulturlandschaftsprogrammes (KLP) zur Verfügung.
Landwirte können im Rahmen dieses von der EU co-finanzierten Förderprogrammes Fünfjahres-Verträge mit dem Kreis Unna abschließen, in denen sie sich verpflichten, bestimmte Wiesen und Weiden, extensiv zu bewirtschaften. Dafür erhalten die Landwirte Zuwendungen.
Des weiteren können Verträge über die Anlage und Pflege von Obstwiesen und Hecken im Rahmen des Vertragsnaturschutzes abgeschlossen werden.

alte Obstweide

alte Obstweide

Aufgabe der Biologischen Station ist insbesondere die naturschutzfachliche Kartierung und Bewertung von potentiellen Vertragsflächen. Für den Abschluss von Verträgen kommen vor allem nasse oder magere Weiden und Wiesen sowie Brachflächen in Frage.

Für weitere Informationen steht Ihnen die Biologische Station gerne zur Verfügung:

Tel.: 0 23 89 – 98 09 50, E-Mail: info@biostation-unna-dortmund.de

Vertiefende Informationen können Sie auch den Internetseiten des Kreises Unna und des LANUV NRW entnehmen.