Was macht die Kröte im Steinbruch?

Die Exkusionisten zeigten reges Interesse am Naturschutzgebiet Ebberg.

Die Exkusionisten zeigten reges Interesse am Naturschutzgebiet Ebberg.

Zu einer Exkursion mit Schwerpunkt Amphibien fanden sich am vergangenen Sonntag 16 Teilnehmer mit Kind und Hund im Naturschutzgebiet „Am Ebberg“ bei Schwerte-Westhofen ein. Der rund 10 ha große Kernbereich, ein ehemaliger Ruhrsandstein-Bruch, beherbergt Erdkröte, Kreuzkröte, Grasfrosch, Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Berg- und Teichmolch sowie Feuersalamander. Insbesondere die Molch-Männchen und -Weibchen zeigten sich von ihrer besten Seite und stellten sich bereitwillig für Bestimmungsübungen zur Verfügung.

Beeindruckt zeigten sich die Exkursionsteilnehmer auch von der Stimmenvielfalt der verschiedenen Amphibienarten – ein MP3-Player macht’s möglich.

...die reichhaltige Amphibienfauna präsentierte sich selbst u.a. in Eimerfallen...

…die reichhaltige Amphibienfauna des Ebbergs präsentierte sich selbst u.a. in Eimerfallen…

Zu schaffen macht dem kleinen Naturschutzgebiet neben dem starken Freizeit- und Erholungsdruck vor allem die Ausbreitung der Gehölze, insbesondere der Sandbirke. Die wertvollen offenen, besonnten Lebensräume gehen so verloren. Wer beim Kampf gegen die Verbuschung im Rahmen des alljährlichen Arbeitseinsatzes im Februar mithelfen will, kann sich gerne bei der AGON Schwerte  (Herr Ackermann, Tel. 02304-70529) oder der Biologischen Station melden.

... und bot sich sich als Studienobjekt an

… und bot sich sich als Studienobjekt an

Messe Natur & Garten am 27. April

Auf der Messe Natur und Garten auf der Ökologiestation bei Bergkamen war die Biologische Station wie in jedem Jahr mit einem Stand vertreten. Trotz der kalten Witterungsbedingungen war die Messe recht gut besucht und die zahlreichen Pflanzen- und Verkaufsstände luden zum Klönschnack halten und Schlendern ein. Interessierte konnten das große Informationsangebot der Informationsstände rund um Naturschutz und Garten nutzen und hatten die Möglichkeit sich eingehender zu informieren.

Zaun-Wicke - eine typische heimische Wiesenart

Zaun-Wicke – eine typische heimische Wiesenart

Wiesen-Flockenblume - natürliche Vorkommen sind im Kreis Unna selten geworden

Wiesen-Flockenblume – natürliche Vorkommen sind im Kreis Unna selten geworden

Gamander-Ehrenpreis – zeigt artenreiches Grünland an

Gamander-Ehrenpreis – zeigt artenreiches Grünland an

 

 

 

 

 

Nachdem bereits im Vorfeld die Biologische Station zu einer Exkursion in die Lippeaue eingeladen hatte, konnten sich die Besucher während der Messe am Biostationstand zum Thema Grünland informieren. Bei einem Quiz konnten die Besucher ihr Wissen unter Beweis stellen und Zaun-Wicke, Wiesen-Flockenblume, Gamander Ehrenpreis und Co erkunden. Weiter ging es mit einem Kurzvortrag. Hier wurden anhand der Entwicklung der Rieselfelder Werne in den vergangenen Jahren der Arbeitsalltag und das Aufgabenspektrum der Biologischen Station vorgestellt.

Infostand der Biologischen Station Dieses Frühjahr im Fokus – artenreiche, wertvolle Wiesen & Weiden

Infostand der Biologischen Station

Infostand der Biologischen Station Dieses Frühjahr im Fokus – artenreiche, wertvolle Wiesen & Weiden

Dieses Frühjahr im Fokus – artenreiche, wertvolle Wiesen & Weiden

Kiebitzwiese – es läuft!

Starkes Interesse - drangvolle Enge auf dem Ruhruferweg

Starkes Interesse – drangvolle Enge auf dem Ruhruferweg Foto: Sabine Zosel

60 Interessierte fanden sich trotz Fußballkonkurrenz am 24.04.2013 bei allerbestem Wetter zur gemeinsamen Exkursion des Naturschutzbundes und der Biostation im Osten Fröndenbergs zusammen. Unter dem Titel “Es läuft, neues Wasser für das Naturschutzgebiet Kiebitzwiese” wurden die durchgeführten Wiedervernässungsmaßnahmen und das Beweidungskonzeptes des Gebietes vorgestellt.

 

 

Das auch für die Biostation überraschend starke Interesse wurde zumindest von den Hauptakteuren des Gebietes mehr als belohnt: Nach der halbtrockenen Theorie zeigten Kiebitz und Flussregenpfeifer mit eindrucksvollen Balzflügen, was sie von all dem Naturschutz-Gedöns und der Auenrenaturierung halten. Auch in 2013 hält der Bestandsanstieg der Kiebitze an: 4 bis 5 Brutpaare konnten auf der Exkursion ausgemacht werden, dazu möglicherweise drei vom Flussregenpfeifer – die passend zum Abpfiff vor dem Anpfiff bliesen.

Balzflug . . .

Balzflug . . . Foto: Sabine Zosel

. . . der Kiebitze Foto: Bernhard Glüer

. . . der Kiebitze Foto: Bernhard Glüer

Künstliche Nistflöße im Geiseckesee

Stechen in den nur 2 m tiefen See: die FÖJler der Biostation Bryan Hoffmann und Julian Kutsche

Stechen in den nur 2 m tiefen See: die FÖJler der Biostation Bryan Hoffmann und Julian Kutsche

Die Kälteperiode Anfang April nutzten die FÖJler der Biologischen Station, um Nistflöße nach “Klever Bauart” im Geiseckesee zu installieren. Am Niederrhein werden durch Nistflöße bestandsbedrohte, “wasserbrütende” Vogelarten gefördert, die in natürlichen Uferbereichen nicht genügend oder ungeschützte Nistmöglichkeiten vorfinden.

 

 

 

Die im Landschaftsplan Holzwickede als Festsetzungen vorgeschriebene Maßnahme ist dank der Zustimmung der DEW als Eigentümer und der Wasserwerke Westfalen als Nutzer möglich geworden.

Ziel ist die Schaffung von Brutmöglichkeiten für Wasservögel wie dem Haubentaucher, die in den z. T. noch durch starken Erholungsverkehr gestörten Uferbereichen und im von der Wasserwirtschaft genutzten Ruhrstausee keine Nistgelegenheiten finden.

Vor der Selbstbegrünung: Nistfloß aus Repotex

Vor der Selbstbegrünung: Künstliches Nistfloß aus einer Repotex-Matte

Im Strömungsschatten der Kormoraninsel werden die Nistflöße verankert

Im Strömungsschatten der Kormoraninsel werden die Nistflöße verankert

 

 

 

 

 

 

 

 

Die aus “Repotex”, einer synthetischen Pflanzenträgermatte gefertigten Inseln begrünen sich ggf. nach einer Initialbepflanzung selbständig.

Zunächst wurden 10 der künstlichen Inseln im Strömungsschatten der Kormoraninsel im See ausgebracht. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob mit diesen Hilfskontruktionen nennenswerte Ansiedlungserfolge zu erzielen sind.

Kreisweite Kiebitzzählung

Der Kiebitz ist eine der charakteristischen heimischen Offenlandvogelarten. Klassischerweise bewohnt er Feuchtrünländer, Moore und Feuchtheiden aber auch die Feldflur. Am vergangenen Samstag trafen über 60 ! Aktive der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft des Kreises Unna zusammen um den Kiebitzbestand im Kreis Unna zu erfassen. Nach drei Kartierungen aus 1999, 2003 und 2008 galt es neuerlich valide Zahlen zu gewinnen, um die aktuelle Bestandssituation und vor allem die Veränderungen zu den Vorjahren zu dokumentieren. Denn: den Vögeln der Feldflur geht es nicht mehr gut. Die agroindustrielle Landnutzung, Schwund und Zerschneidung geeigneter Lebensräume führen schon seit längerem zu Negativtrends bei Feldlerche, Rebhuhn etc. Absehbar verlaufen sie auch beim Kiebitz gleichsinnig. Und tatsächlich werden weitere Verluste ehemals besiedelter Fluren und Rückgänge in den Populationsgrößen auch wieder bestätigt. Lesen Sie mehr auf den Projektseiten der OAG Kreis Unna

Naturreport 2013

Der neue Naturreport Nr. 17 2013 ist soeben erschienen. Wieder widmet sich das Jahrbuch der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V. einem aktuellen und interessanten Schwerpunktthema – die Energiewende. Was sind die Hintergründe? Wie ist der lokale Status quo in der Nutzungen regenerativer Energieträger? Welche spezifischen Entwicklungen lassen sich im Kreis Unna aufzeigen? Auch auf die sich abzeichnenden Interessenskonflikte mit dem Naturschutz wird in Fachbeiträgen hingewiesen.

Naturreport 2013

Naturreport 2013

Die Artikel aus dem Hause der Biologischen Station beleuchten schwerpunktmäßig die Umsetzung von Entwicklungsmaßnahmen und bemerkenswert positiven Trends in einigen Schutzgebieten von Lippe- und Ruhraue –  namentlich in der Kiebitzwiese bei Fröndenberg und in den Rieselfeldern Werne. Weiterere Headliner sind die interessanten und schützenswerten Grünländer des NSG Beversee und last but not least: die Biologischen Station hat ihr Betätigungsfeld in 2012 mit zwei neuen Mitarbeitern für die Naturschutzgebiete im Dortmunder Stadtgebiet erheblich sowohl in der Fläche als auch in den Aufgabenstellungen erweitert.

Sie erhalten den Naturreport über die Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna
Fon 0 23 03 / 27-13 69
Fax 0 23 03 / 27-12 97
E-Mail nfg-kreisunna@t-online.de

Rieselfelder Werne – Exkurs am 09. März

Obwohl der Wetterbericht eher nasskaltes Winterwetter vorhergesagt hatte waren am Samstag 25 Unerschrockene der Einladung von Biostation und NABU Werne in die ehemaligen „Rieselfelder Werne“ gefolgt.

Rieselfelder Werne Exkursion

Trotz naßkalter Witterung – viele interessierte Exkursionsteilnehmer

Im dritten Jahr nach Durchführung von Renaturierungsmaßnahmen (Wiedervernässung der Aue) ist die Reaktion der Vogelwelt nach wie vor spannend. Noch am Vorabend waren 150 Kraniche in die Rieselfelder eingeflogen. Trotz des regnerischen Wetters haben sie den Exkursionsbeginn am Morgen leider nicht abgewartet, sondern haben sich wie gewohnt zu Tagesanbruch wieder auf die Reise gemacht. Während der Exkursion gaben sich jedoch drei kleinere Trupps in nicht allzu großer Höhe direkt über den Köpfen der Exkursionsteilnehmer die Ehre.

Kraniche Rieselfelder Werne Exkursion

überfliegende Kraniche während der Exkursion

Im Luftraum wurden auch zwei Bekassinen, Kiebitze, ziehende Rohrammern, div. Möwen und eine Feldlerche im Singflug gesichtet. Im Bereich der Blänken und den derzeit noch umfangreich überstauten Grünlandflächen ergänzten ein Pfeifentenpaar, Krickenten, mehr als 100 Kiebitze und ein Trupp Bachstelzen die Beobachtungspalette. Nähere Informationen zur naturnahen Entwicklung der Rieselfelder gibt ein Beitrag im NATURREPORT 2013, herausgegeben von der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna .

Der NABU Werne trifft sich am Freitag, 15.03 um 19.30 Uhr, im Haus Havers (Selmerlandstraße), Kontakt: NABU Kreisverband Unna.

Interessante Links zum aktuellen Kranichzug finden Sie

  • oder zur Situation des Kranichs in Deutschland auf Kranich.de:
Rieselfelder Werne Exkursion - winterlich überstaute Grünländer

Rieselfelder Werne Exkursion – winterlich überstaute Grünländer

Kopfbaumschnitt in den Rieselfeldern Werne – gemeinsame Aktion

Bei Frost und Morgenröte ging es den Kopfbäumen an den Kragen

Bei Frost und Morgenröte ging es den Kopfbäumen an den Kragen

In einer gemeinschaftlichen Aktion zusammen mit den Jagdpächtern und dem NABU Werne hat die Biologische Station im Kreis Unna im Westen der Rieselfelder Werne Kopfbäume geschnitten.

Alle sieben bis zwölf Jahre werden die Kopfbäume der Rieselfeldern Werne geschnitten. In diesem Frühjahr waren sieben Bruchweiden an einem Altwasser im Westen der Rieselfelder Werne fällig. Mit Motorsäge, Schredder und Ladewagen ging es mit vereinten Kräften schon in den frühen Morgenstunden ans Werk. Hand in Hand hatten die acht fleißigen Helfer die Kopfbäume noch vorm Dunkelwerden geköpft, Äste und Reisig aufgeladen und geschreddert. Eine gemeinschaftliche Aktion war schon mehrmals angesprochen worden und nun passte endlich alles zusammen. Bei einer abschließenden Vesper mit heißem Tee waren sich alle einig – eine gelungene Aktion.

Vielen Dank an alle Helfer!

Schneiden - Herauszurren - Häckseln + Abfahren

Schneiden – Herauszurren – Häckseln + Abfahren

Kopfbäume stellen typische Landschaftselemente dar, die durch eine regelmäßige Pflege erhalten werden können. Mit dem Alter und entsprechender Pflege werden Kopfbäume ökologisch immer wertvoller und stellen mit ihrem Angebot an natürlichen Höhlen beispielsweise für verschiedene Vogelarten einen wichtigen Lebensraum dar.

Weitere Informationen finden Sie auch unter: Kopfbäume – Ratgeber für Anlage, Unterhaltung und Pflege

Arbeitseinsatz im NSG Ebberg in Schwerte

Im alten Ruhrsandsteinbruch am Ebberg in Schwerte Westhofen war es am 09.02.2013 wieder soweit: Traditionell werden seit Jahren von der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz in Schwerte und der Biologischen Station Anfang Februar im Gebiet gemeinsam Pflegearbeiten durchgeführt. Jedes Jahr aufs Neue gelingt es der AGON dabei, mehr als zwei Dutzend Helfer zu mobilisieren – und das liegt nicht nur an der vorzüglichen AGON-Verpflegung zur Mittagszeit.

Nicht mehr lange allein auf weiter Flur: Renate Neuhaus macht kurzen Prozess mit einer Birke!

Nicht mehr lange allein auf weiter Flur: Renate Neuhaus macht kurzen Prozess mit einer Birke!

 

Ebenso anziehend ist auch das gemeinsame Ziel: die Erhaltung weitgehend gehölz- und hochstaudenfreier, offener Steinbruchbereiche, die etlichen gefährdeten Pflanzen- und Tierarten Lebensräume bieten. Wie auch in anderen Naturschutzgebieten werden die südlich ausgerichteten Steinterrassen bevorzugt von den Pioniergehölzen Birke und Weide besiedelt, die mit der Zeit den sonnenliebenden Kräutern im Unterwuchs das Licht entziehen. Aber auch Neubürger wie die Goldrute oder das Landreitgras machen es einigen Kostbarkeiten des Gebietes schwer.

Kopf- und kampfstark: die AGON Schwerte im Einsatz

Kopf- und kampfstark: die AGON Schwerte im Einsatz

Mit Motorsägen und -sensen wurden jetzt drei Teilterrassen wieder freigestellt, Hochstauden zurückgedrängt und damit wieder Platz für Orchideen, Eidechsen und Heuschrecken geschaffen. Bei bestem Winterwetter füllte der warme Erbseneintopf dann entstandene Leerstellen – Dank an die AGON Schwerte!

Kurzes Resümee: es hat sich gelohnt - die Profis der Biologischen Station

Kurzes Resümee: es hat sich gelohnt – die Profis der Biologischen Station

 

 

Holzplatz ohne Holz – Kahlschlag im Bönener Naturschutzgebiet

Fast so übersichtlich und offen wie im Jahr der Unterschutzstellung präsentiert sich derzeit der Nordteil des Naturschutzgebietes Holzplatz in Bönen. Der ehemalige Lagerplatz der Zeche Königsborn III/IV wurde 1995 deshalb geschützt, weil sich nach Aufgabe der Nutzung zahlreiche seltene und im Bestand bedrohte Tier- und Pflanzenarten auf den offenen Schottern und Lagerplätzen angesiedelt hatten. Ohne Nutzung und Pflege verdrängen jedoch Birken, Weiden und Pappeln nach einiger Zeit die lichtliebenden Pioniere auf den Flächen und leiten die Waldentwicklung ein. Zum Erhalt der offenen Schotterfluren mit Büschelnelken, Sprossendem Nelkenköpfchen, Fingerkräutern, Heide- und Zartschrecken sind deshalb regelmäßig Gehölzentfernungen und Bodenverwundungen notwendig.

Im Winter 2012/2013 hat die Biologische Station die seit der Unterschutzstellung auf den von Nordost nach Südwest verlaufenden alten Gleisschottern des Lagerplatzes aufgewachsenen Gehölzriegel erstmals entfernt. Nach 25 Jahren ergeben sich so wieder zwischenzeitlich verstellte Blickachsen im Gebiet und eine Vorstellung vom Zustand 1985. Nach dem Häckseln der Gehölze wird eine Planierraupe die verbliebenen Stubben entfernen, damit nicht Stockausschläge die offenen Pionierflächen beschatten.

Entbuschter ehemaliger Gleisbereich auf dem Nordteil des NSG Holzplatz Bönen

Entbuschter ehemaliger Gleisbereich auf dem Nordteil des NSG Holzplatz Bönen

 

Der Wald wird derweil auf dem angeschütteten Lagerplatz noch etwas auf sich warten lassen – ein kleiner Trost sind die großflächigen Waldschutzgebiete im Kreis Unna wie z. B. bei Cappenberg, in Kamen und in Schwerte.