NSG Kiebitzwiese – Baubeginn für ein neues Umgehungsgerinne durch die Stadtwerke Fröndenberg

Umgehungsgerinne Wehr Schwitten
Startschuss für das neue Umgehungsgerinne um das Wehr Schwitten im NSG Kiebitzwiese

Am Dienstag, 28.09.2021 erfolgte mit der ersten Baggerschaufel der Startschuss für die Umgehung des Wehres Schwitten. Die Stadtwerke Fröndenberg stellen in den nächsten Monaten mit einer ökologisch hochwertigen Kombination aus Fischtreppe und Umgehungsgerinne die Durchgängigkeit der Ruhr auch an dieser Stelle wieder her.

Die Stadtwerke Fröndenberg kommen damit dem Wunsch des Naturschutzes nach, statt einer rein technischen Lösung mit dem Umgehungsgerinne auch das Naturschutzgebiet Kiebitzwiese weiter zu entwickeln und um neue Fließgewässer-Strukturen anzureichern.

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Internetseite der Stadtwerke Fröndenberg.

Hemmerder Wiesen: Arbeiten an Kleingewässer

In den Hemmerder Wiesen wird wieder gebaggert! Ein Kleingewässer soll wesentlich vergrößert und vertieft werden, um es für Wat- und Wasservögel zu optimieren. Mit dem Bodenaushub wird randlich ein Aussichtsshügel aufgeschüttet, so dass wie im NSG Kiebitzwiese in Fröndenberg gute Beobachtungsmöglichkeiten für Besucher geschaffen werden.

Erdarbeiten am Kleingewässer, Uferzonen werden flach ausgezogen und der Gewässerkörper entschlammt und vergrößert ….
… der Aushub wird für einen “Aussichtshügel” verwendet….
Panoramaansicht des optimierten Gewässers mit umgebender Feldflur

Schonstreifen im Dauergrünland

Diese Wespenspinne hat zwischen Gewöhnlichem Hornklee und Ruchgras eine Kleinlibelle erbeutet

Diese Wespenspinne hat zwischen Gewöhnlichem Hornklee und Ruchgras eine Kleinlibelle erbeutet

Die vergangenen Wochen waren unbeständig, regnerisch und erst der Juli bescherte uns sonnige Phasen, die lang genug waren, damit die Landwirte ihre Wiesen schneiden, das Heu trocknen und dieses dann von den Flächen abräumen konnten. In den Naturschutzgebieten der Lippeaue waren viele der als Wiesen genutzten Flächen auf einen Schlag wie „leergeräumt“.

Altes gewachsenes, artenreiches Grünland wie es in der Lippeaue noch vorkommt, ist in unserer Landschaft selten geworden und auch Säume, Randstreifen oder Bracheflächen schwinden zusehends. Meistens setzen sich diese nur noch aus wenigen Pflanzenarten (Gräser dominieren vielfach den Bewuchs) zusammen, die an die oftmals nährstoffreichen Bedingungen angepasst sind.

Aber was ist mit den Tierarten, die auf „Altgras“, lückige Grünlandbestände, Blütenreichtum, gar auf ganz bestimmte heimische Blütenpflanzen angewiesen sind?

Um diesen Arten gerecht zu werden, wurde auch in diesem Jahr auf einigen größeren Wiesenflächen der öffentlichen Hand mit den Pächtern vereinbart, dass diese bis zu 10 Meter breite Schonstreifen von der ersten Mahd ausnehmen sollten. Insbesondere blütenreiche Bestände sollten stehen gelassen werden. Und, wichtig für den Erhalt der Pflanzenzusammensetzung, die Schonstreifen liegen in jedem Jahr an einer anderen Stelle. Die meisten heimischen Wiesenkräuter mögen es nährstoffarm und zwei Schnitte im Jahr.

Viel Abspracheaufwand, aber es lohnt sich. Hier ein Beispiel:

Auf den ersten Blick ein Streifen mit altem Gras. Aber Achtung, hier steckt Leben drin

Auf den ersten Blick ein Streifen mit altem Gras. Aber Achtung, hier steckt Leben drin

Zwischen Werne und Lünen liegt eine Fläche, die vor Jahren aus der Ackernutzung genommen und eingegrünt wurde. Die Fläche wird extensiv bewirtschaftet und hat sich sehr positiv entwickelt. Viele der mittlerweile dort wachsenden Arten sind entweder von benachbarten Flächen eingewandert oder stammen aus der Samenbank. Die Fläche ist eine der Wenigen in der Lippeaue, die als Fauna-Flora-Habitat-Lebensraum 6510 – Artenreiche Glatthaferweisen angesprochen werden kann.

Hier sucht der Kleine Feuerfalter auf einer Wilden Möhre nach Nektar

Hier sucht der Kleine Feuerfalter auf einer Wilden Möhre nach Nektar

Magerkeit aufzeigende Pflanzenarten wie das Gewöhnliche Ferkelkraut, Gras-Sternmiere oder der Kleine Sauerampfer sind gerade dabei, im vom Landwirt stehen gelassenen Schonstreifen, zur Samenreife zu kommen und sich zu vermehren. Alle drei Arten sind kleinwüchsig und brauchen einen lockeren Vegetationsbestand. In einem nährstoffreichen, stark wüchsigen Bestand wären sie nur wenig konkurrenzfähig.

Der Kleine Sauerampfer ist eine der Raupenwirtspflanzen des Kleinen Feuerfalters (die Raupen sind auf saure und nichtsaure Ampfer-Arten angewiesen, die Verpuppung findet an der Wirtspflanze statt). Dieser Tagfalter, ist neben anderen Falter-, Hummel- und Wildbienenarten derzeit auf Nektarsuche.

Die blaue Federlibelle ist wie alle anderen Libellenarten auf Gewässer angewiesen - die Lippe, einige Altwasser und neu angelegte Gewässer liegen im direktem Umfeld

Die Blaue Federlibelle ist wie alle anderen Libellenarten auf Gewässer angewiesen – die Lippe, einige Altwasser und neu angelegte Gewässer liegen im direktem Umfeld

Von den naheliegenden Gewässern kommen verschiedene Libellenarten, wie die Blaue Federlibelle  zur Jagd und Nahrungsaufnahme. Zahlreiche Heuschreckenmännchen versuchen mit ihrem „Gesang“ Weibchen zu Paarung anzulocken. Wanzen Käfer, Zikaden, Spinnen und Co, viele finden hier Nahrungs- und Lebensraum, können sich bis zum ausgewachsenen Tier entwickeln, entfalten und erneut reproduzieren. Und natürlich, von diesen Insekten profitieren letztendlich auch andere Artengruppen.

Erlebe die Lüner Lippeaue…!

Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Muttertagssonntag (10. Mai) der Rundweg „Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue“ offiziell eröffnet. Drei Jahre lang hatte die Biologische Station in enger Kooperation mit dem Landschaftsarchitekturbüro Hoff aus Essen intensiv an diesem Projekt gearbeitet.

Ca. 150 geladene Gäste und interessierte Bürger fanden sich an der Lippekaskade in der Lüner Innenstadt ein, um dem Festakt beizuwohnen. Neben den Vertretern der Projektpartner – Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V., Stadt Lünen, Lippeverband und Regionalverband Ruhr – sprachen Landrat Makiolla und Herr Müller von der Bezirksregierung Arnsberg Grußworte. Anschließend nahmen ca. 110 Personen an der von ADFC-Ortsgruppen begleiteten Fahrradtour teil. Die Tour führte über den Lippedeich in den westlichen Teil des Erlebnisrundweges vorbei an vier der insgesamt 16 Erlebnisstationen, wo es jeweils entsprechende Erläuterungen gab. An der Schlossmühle Lippholthausen erwartete die Teilnehmer ein von den Mühlenfreunden vorbereiteter Imbiss, mit dem die Veranstaltung ausklang.

 

Die Palette der Themen, die die Erlebnisstationen aufgreifen, reicht von den vielfältigen Lebensräumen der Lippeaue mit ihren Bewohnern über die Schiffbarmachung und Nutzung der Lippe sowie den Landschaftswandel der Aue bis hin zum römischen Uferkastell, ehemaligen Industriestandorten, dem ehemaligen Schloss Buddenburg und der Stadt Lünen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Projekt-Homepage:

NATUR- UND KULTURLANDSCHAFTSERLEBNIS LÜNER LIPPEAUE (mit Flyer zum download)

oder als lesenswerten Artikel im NATURREPORT 2015.

Faltblätter mit Karte zum Rundweg erhalten Sie bei der Stadt Lünen und auf der Biologischen Station!

Auf zu den Heckrindern am Gerstein-Kraftwerk…!

Heckrinder beobachten in der Lippeaue unter dem Gerstein-Kraftwerk

Heckrinder beobachten in der Lippeaue unter dem Gerstein-Kraftwerk …

Diesem Ruf der Interessengemeinschaft Ornithologie und Naturschutz Werne (IGONA) gemeinsam mit der Biologischen Station folgten in den frühen Abendstunden des 6. Mai ca. 25 Teilnehmer im Alter von zehn bis weit über siebzig…

... Menschen beobachten am Gerstein-Kraftwerk

… Menschen beobachten am Gerstein-Kraftwerk

Die Heckrindherde in der Lippeaue bei Werne-Stockum führte bereits mehrere Kälber und ließ insbesondere die Fotografen auf ihre Kosten kommen. Familie Linnemann, die die Tiere vor Ort betreut und Herr Klinger von der Biologischen Station erläuterten das seit Ende der 1990er Jahre laufende Projekt und standen zur Beantwortung jeglicher Fragen zu den Tieren zur Verfügung.

Herr Nowack machte die Vogelwelt des Gebietes erlebbar.

Die Heckrindherde präsentierte sich und ihre Pflegearbeiten in der Lippeaue fotogen im Abendlicht

Die Heckrindherde bei ihrer Pflegearbeit präsentierte sich fotogen im Abendlicht

Kiebitz-Paddock in der Kiebitzwiese

Der Storchenmast ist nur scheinbar eingefangen . . .

Der Storchenmast ist nur scheinbar eingefangen . . .

Auf den ersten Blick denken wohl viele Besucher des Naturschutzgebietes Kiebitzwiese in Fröndenberg verwundert an eine neue Pferdekoppel – und das mitten auf der Heckrindweide. Aber der Zaun gilt nur mittelbar Vierbeinern. Und diese sollen nicht innerhalb, sondern außerhalb bleiben: vier Kiebitzpaare brüten im Mittelpunkt des Pferchs. Für einige Tage haben sich die Gebiets- und Heckrindbetreuer darüber verständigt, einen kleinen Teil der Beweidungsfläche temporär aus der Nutzung zu nehmen, nachdem im letzten Jahr keines der Brutpaare Schlupferfolg auf der Kiebitzwiese hatte. Zwar wurden 2014 mehrere Kiebitze auf der Kiebitzwiese flügge. Diese waren jedoch auf angrenzenden Flächen ausgebrütet worden. Alle Gelege auf der Beweidungsfläche vor dem Aussichtshügel wurden vor dem Schlupf der Jungvögel aufgegeben.

Fraß oder Tritt? Der Elektrozaun um die kleine Kiebitzkolonie auf der Kiebitzwiese soll es auf einfache Weise beantworten

Fraß oder Tritt? Der Elektrozaun um die kleine Kiebitzkolonie auf der Kiebitzwiese soll es auf einfache Weise beantworten

Mit einem einfachen Zaun um die kolonieartig angelegten Gelege soll jetzt festgestellt werden, ob für die letztjährigen Gelegeverluste hauptsächlich der Tritt durch die vor allem in diesem Bereich intensiv grasenden Heckrinder verantwortlich zu machen war. Oder ob Räuber wie Fuchs, Dachs, Marder und Krähe zuschlagen.

Gregor Zosel hat die ersten geschlüpften Jungvögel auf ihrer Wiese fotografiert

Gregor Zosel hat die ersten geschlüpften Jungvögel auf ihrer Wiese fotografiert

Inzwischen entfaltet die Koppel Wirkung: die ersten Küken sind geschlüpft und scheren sich keinen Deut um die weißen Flatterbänder. Jetzt müssen die Altvögel wieder die ganze Verantwortung übernehmen und ihre Pulli bis zum Flügge werden über die nächsten 5 – 6 Wochen bringen. Durch alle Gefahren – ob Tritt, ob Fraß . . .

Botanik-Arbeitskreis der Biostationen NRW zu Gast in Bergkamen

Treffen der Botaniker der Biostationen in NRW auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil

Treffen der Botaniker der Biostationen in NRW auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil

Die neuen Kartieranleitungen des Landes zur Erfassung von Lebensräumen, Pflanzen und Tieren und ihr Einsatz in der Praxis standen im Mittelpunkt des Botanikertreffens auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil. Eingeladen hatte die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund die botanisch arbeitenden Kollegen aus 40 Biologischen Stationen in NRW.

Abschließend das NSG Beversee als Anschauungsobjekt für mehr oder weniger gelungene  Pflegemaßnahmen

Abschließend das NSG Beversee als Anschauungsobjekt für mehr oder weniger gelungene Pflegemaßnahmen

Der nahezu alljährlich stattfindende Erfahrungsaustausch diente auch dazu, Erfahrungen beim Vegetations- und Flächenmanagement auszutauschen sowie neue Entwicklungen, Geräte und Methoden vorzustellen.

Die abschließende Exkursion ins naheliegende Naturschutzgebiet Beversee holte alle verbliebenen Teilnehmer schnell wieder von den theoretischen Höhenflügen auf die reale Ebene der Alltagsprobleme beim Management naturschutzwürdiger Flächen.

Fotowettbewerb: “Lebendige Gewässer in Nordrhein-Westfalen”

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW hat gemeinsam mit der NRW-Stiftung pünktlich zum Frühlingsanfang einen Fottowettbewerb an den Start gebracht: “Lebendige Gewässer in Nordrhein-Westfalen” ist das Thema.

mkulnv_190x168_150309_twBis zu 4 Fotos pro Teilnehmer/-in können eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 19.03.2016. Danach entscheiden Bürger und Bürgerinnen durch Online-Voting über die 12 besten Fotos, die wahrscheinlich in einem Fotokalender für das Jahr 2017 veröffentlicht werden. Den Ausschreibungstext sowie die Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Seite www.fotowettbewerb.nrw.de – ebenso den Link zum Upload.

Ein kalter Frühlingsbeginn in den Rieselfeldern Werne

Ein kalter Frühlingsbeginn in den Rieselfeldern Werne

Exkursionsgruppe in den Rieselfeldern

Exkursionsgruppe in den Rieselfeldern …

Nur 3,5 ° C schreckten am Samstag Morgen (21. März 2015) knapp 20 Naturfreunde nicht ab, der Einladung der Interessengemeinschaft Ornithologie und Naturschutz Werne (IGONA) sowie der Biologischen Station Kreis | Dortmund in die in der Lippeaue gelegenen ehemaligen „Rieselfelder Werne“ zu folgen.

Hatte es in den frühen Morgenstunden noch kräftig geregnet, blieben die Wolken während der 3-stündigen Exkursion dankenswerter Weise geschlossen, zeitweise ließ sich sogar die Sonne blicken.

Rieselfelder

… unter fachkundiger Leitung

Die Blänken zeigten sich randvoll gefüllt und das Weideland großflächig überstaut.

Zahlreiche gefiederte Bewohner und Gäste gab es an diesem Morgen in der renaturierten Kulturlandschaft zu entdecken:

Lachmöwe
Bekassine
Stockente
Schnatterente
Knäkente
Krickente
Kanadagans
Nilgans
Graugans
Rostgans
Blessgans
Graureiher
Silberreiher
Mäusebussard
Rohrweihe
Wanderfalke
Rohrammer
Wiesenpieper
Feldlerche

Nähere Informationen zur naturnahen Entwicklung der Rieselfelder gibt ein Beitrag im NATURREPORT 2013 der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V. (NFG).

 Ca. 100 Blessgänse überflogen am Samstag Morgen die Rieselfelder Werne auf dem Zug in ihre arktischen Brutgebiete.

Ca. 100 Blessgänse überflogen am Samstag Morgen die Rieselfelder Werne auf dem Zug in ihre arktischen Brutgebiete.

Hinweisschilder bitten um Rücksichtnahme auf die gefiederten Bewohner und Gäste der Rieselfelder.

Hinweisschilder bitten um Rücksichtnahme auf die gefiederten Bewohner und Gäste der Rieselfelder.

Erlebnis Lüner Lippeaue

Projekt „Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue“

Station Wehr Beckinghausen im Projekt „Natur- und Kulturlandschaftserlebnis
Lüner Lippeaue“

Das Projekt “Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue” geht auf die Zielgerade! Die Eröffnung des Erlebnisrundweges findet statt am Sonntag, 10. Mai, 11.00 Uhr an der Lippekaskade in Lünen.

Nähere Informationen zum Projekt gibt derzeit ein Beitrag im Naturreport 2015. Die Webseite befindet sich noch im Aufbau, ein Faltblatt mit Karte wird zur Eröffnung bereit liegen.