Nicht nur der Gänse wegen – der Mühlenstrang im Gänsewinkel

Gänsewinkel heißt die Flurstücksbezeichnung zwischen Schwerte-Ost und Geisecke. Auch das angrenzende Wohngebiet und das Schulzentrum tragen seit langen Jahren diesen Namen, sogar das Schul-Logo führt den Vogel im Bilde.
Im angrenzenden Naturschutzgebiet Mühlenstrang sind die Gänse der Ruhraue wieder in höherer Zahl zu beobachten. Heute sind es viele Kanadagänse und Graugänse. Daneben in zunehmender Zahl Nilgänse, Rostgänse und auch mal noch exotischere Verwandte. Und landläufig summieren sich noch die zahlreichen dort überwinternden Höckerschwäne dazu – langer Hals und kurze Beine lassen sich gut einsortieren.
Damit nicht nur die Gänse sondern auch andere Wasservögel und -tiere wieder im Naturschutzgebiet eine Heimat finden, hat der Kreis Unna mit dem Landschaftsplan schon vor langen Jahren die Umwandlung der letzten Ackerflächen im NSG in Grünland und die Schaffung naturnaher Strukturen vorgesehen. Nach dem jetzt erfolgten Erwerb der Flächen durch den Kreis konnte diese Festsetzung von dem Fachbereich Natur und Landschaft des Kreises endlich umgesetzt werden.

Gänsewinkel

Gewässeranlage im NSG Mühlenstrang

In den letzten Wochen wurde ein großes Gewässer am Mühlenstrang angelegt. Jetzt sollen die Ackerflächen südlich und nördlich des Mühlenstrangs in auengerechtes Grünland umgewandelt und anschließend durch die Mutterkuhherde von Haus Rutenborn beweidet werden.

Gänsewinkel

Neu eingezäunter Bereich im Gänsewinkel des NSG Mühlenstrang


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Nach der Einsaat als Grünland werden diese Bereiche durch die Mutterkuhherde von Haus Rutenborn beweidet

Dazu wurden die Flächen in den vergangenen Tagen vollständig eingezäunt. In der Flussaue ist das Grünland gegenüber der Ackernutzung die naturverträglichere Nutzungsform und bietet z. B. einen höheren Schutz vor Erosion. Auch die auentypische Pflanzen- und Tierwelt kommt mit einer massvollen Grünlandnutzung besser zurecht. Um die empfindlichere Tierarten zu fördern, sind zudem auch störungsarme Räume notwendig, in die sich z. B. Vögel zur Brut und zur Rast zurückziehen können. Abseits vom Betrieb der Wanderwege und des Ruhrtalradweges wird in diesen die Reproduktion erfolgreich möglich sein.
Der Kreis Unna und die Biologische Station bitten daher alle Besucher, die neue Einzäunung zu respektieren und den Gänsen im Gänsewinkel ihren nötigen Ruheraum zu lassen. Davon werden auch andere, seltenere Vogelarten profitieren, deren Beobachtung dann auch im Gänsewinkel wieder möglich sein wird.

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Störungsempfindliche Tierarten sind auf unsere Rücksichtnahme angewiesen

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