Holzplatz ohne Holz – Kahlschlag im Bönener Naturschutzgebiet

Fast so übersichtlich und offen wie im Jahr der Unterschutzstellung präsentiert sich derzeit der Nordteil des Naturschutzgebietes Holzplatz in Bönen. Der ehemalige Lagerplatz der Zeche Königsborn III/IV wurde 1995 deshalb geschützt, weil sich nach Aufgabe der Nutzung zahlreiche seltene und im Bestand bedrohte Tier- und Pflanzenarten auf den offenen Schottern und Lagerplätzen angesiedelt hatten. Ohne Nutzung und Pflege verdrängen jedoch Birken, Weiden und Pappeln nach einiger Zeit die lichtliebenden Pioniere auf den Flächen und leiten die Waldentwicklung ein. Zum Erhalt der offenen Schotterfluren mit Büschelnelken, Sprossendem Nelkenköpfchen, Fingerkräutern, Heide- und Zartschrecken sind deshalb regelmäßig Gehölzentfernungen und Bodenverwundungen notwendig.

Im Winter 2012/2013 hat die Biologische Station die seit der Unterschutzstellung auf den von Nordost nach Südwest verlaufenden alten Gleisschottern des Lagerplatzes aufgewachsenen Gehölzriegel erstmals entfernt. Nach 25 Jahren ergeben sich so wieder zwischenzeitlich verstellte Blickachsen im Gebiet und eine Vorstellung vom Zustand 1985. Nach dem Häckseln der Gehölze wird eine Planierraupe die verbliebenen Stubben entfernen, damit nicht Stockausschläge die offenen Pionierflächen beschatten.

Entbuschter ehemaliger Gleisbereich auf dem Nordteil des NSG Holzplatz Bönen

Entbuschter ehemaliger Gleisbereich auf dem Nordteil des NSG Holzplatz Bönen

 

Der Wald wird derweil auf dem angeschütteten Lagerplatz noch etwas auf sich warten lassen – ein kleiner Trost sind die großflächigen Waldschutzgebiete im Kreis Unna wie z. B. bei Cappenberg, in Kamen und in Schwerte.

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