Exkursion in das Naturschutzgebiet „Mastbruch“ in Dortmund

Unter der Leitung von Dr. Erich Kretzschmar (NABU Dortmund) sowie Rolf Ohde und Magnus Süllwold von der Biologischen Station Unna | Dortmund wurde mit interessierten Teilnehmern das Dortmunder Naturschutzgebiet „Mastbruch“ erkundet. Auch Hoch „Karl“, als Garant hochsommerlicher Temperaturen, soll nicht unerwähnt bleiben. Ihm sei an dieser Stelle für reichlich Sonnenschein gedankt.

Nach einer kurzen Vorstellung der Aufgabenbereiche der Biologischen Station Unna | Dortmund ging es vom Wanderparkplatz an der Buschstraße, vorbei am alten Forsthaus zur ersten Station an der Brücke über den Nettebach. Hier wurde auf die derzeitige Funktion des Nettebaches als Schmutzwasserkanal, sowie auf die geplante ökologische Optimierung durch die Emscher-Genossenschaft eingegangen. Anhand von Karten wurden die damit einhergehenden Grundwasserstandsänderungen im Umfeld des Nettebaches veranschaulicht und der Einfluss auf die umliegenden Biotope erläutert.

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In Reichweite des als Abwasserkanal ausgebauten Nettebaches.

Die nächste Station führte den Rad-/Fußweg nach Nordwesten folgend, in das bestehende Naturschutzgebiet Mastbruch. Hier befindet sich östlich des Weges eine von der Stadt Dortmund im Jahr 2014 festgelegte Fläche zur naturnahen Waldentwicklung. Diese ist Teil eines Netzes von insgesamt 18 Flächen der Stadt Dortmund, in denen keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr stattfindet. Weiterhin wurden die geplante Erweiterung des bestehenden Naturschutzgebietes, seine Vegetation und der Zustand der Naturschutzgebietsschilder bzw. das Thema Besucherlenkung angesprochen. Unter vorausgegangenen Rufen des Grünspechtes, gab Dr. Erich Kretzschmar einen ersten Überblick über die im Naturschutzgebiet vorkommenden Vogelarten.

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Ausführungen zur Vogelfauna von Dr. Erich Kretzschmar.

Die von einer Teilnehmerin am Wegesrand aufgefundene junge Erdkröte verschaffte die passende Überleitung zur Bedeutung des Naturschutzgebietes für die heimischen Amphibien. Am Rande eines trockengefallenen Bombentrichters stehend, wurde im Folgenden die herausragende Bedeutung dieser meist temporär wasserführenden Kleingewässer hervorgehoben und eine Übersicht über die im Naturschutzgebiet sowie den Erweiterungsflächen anzutreffenden Amphibienarten gegeben.

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Am Rande eines von zahlreichen Bombentrichter in den umliegenden Wäldern.

Im Westen des Naturschutzgebietes befindet sich der Mastbruchteich, ein Ende der 1960er Jahre durch Bergsenkungen entstandenes Stillgewässer. Den Ausführungen von Dr. Erich Kretzschmar zu der dort anzutreffenden Vogelwelt folgend, konnte am gegenüberliegenden Schilfgürtel die schillernde Gestalt eines Eisvogels ausgemacht werden. Auch der Graureiher, eine inzwischen mit drei Brutpaaren im Naturschutzgebiet brütende Vogelart, konnte sich unseren Blicken nicht entziehen.

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In Lauerstellung auf der Suche nach dem Eisvogel.

An das Naturschutzgebiet grenzt im Südwesten ein Regenrückhaltebecken. Planungen zur ökologischen Umgestaltung sowie das Potential der Fläche für Limikolen wurden aufgezeigt. Mit Blick auf vereinzelt gelb schimmernde Goldruten auf der Beckensohle, wurde die generelle Problematik schadhafter, invasiver Neophyten im Raum Dortmund erläutert.

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Im Angesicht des Sonnenuntergangs am Rande des Regenrückhaltebeckens.

Am Ende eines informativen und gemütlichen Rundgangs durch das Naturschutzgebiet Mastbruch bedanken wir uns bei den interessierten Teilnehmern und gaben der Hoffnung Ausdruck, ihnen im nächsten Jahr weitere, neue und spannende Erkenntnisse präsentieren zu können.

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