mit Migrationshintergrund

Neubürger Leptoglossus occidentalis - Amerikanische Kiefernwanze

Neubürger Leptoglossus occidentalis – Amerikanische Kiefernwanze

ist diese dekorative Wanze, die am 15.10.2013 am Gebäude der Biologischen Station gefunden wurde. Sie trägt den klingenden Namen Leptoglossus occidentalis, zu deutsch: Amerikanische Kiefernwanze. Die ursprünglich in den Rocky Mountains beheimatete Art konnte ihr Areal bereits auf dem amerikanischen Kontinent im letzten Jahrhundert deutlich erweitern. In Europa wurde sie zuerst 1999 in Oberitalien registriert, seitdem breitet sich die Art rasant aus. Erste Nachweise der vor allem an Kiefernblüten und -samen saugenden Art aus Deutschland liegen aus 2006 vor. Der “Sprung über den Teich” gelang wohl durch Verschleppungen mit eingeführten Bäumen oder Samen. Die Arealerweiterungen innerhalb Europas wird die ausbreitungsaktive Art in der Hauptsache selbst bewerkstelligt haben. Auch wenn das Tier in Amerika als Schädling in Koniferenkulturen gehandelt wird, gilt diese Einschätzung hier für Deutschland nicht. Wenn die Tiere zur Überwinterung schon einmal Gebäude anfliegen ist das kein Grund zur Beunruhigung. Höchstens für die Tiere, wenn diese sich gestört fühlen – z.B. durch Menschenhand, setzen sie wanzentypisch ihre Stinkdrüsen ein und verströmen ein nach Apfel oder Zimt duftendes Sekret.

Leptoglossus occidentalis neue Art  im Kreis Unna

Leptoglossus occidentalis, neue Art im Kreis Unna

Der Fund an der Biologischen Station ist vermutlich der erste Nachweis von L. occidentalis im Kreis Unna, aus den südlichen Landesteilen und dem Rheinland ist die Art schon bekannt.

Warum nun ein Augenmerk auf die Art? Der Nachweis der Art ist wieder ein Beleg für die enorme Dynamik, mit der biologische Prozesse vorgehen können, und in diesem Fall speziell bei einer nicht einheimischen Art – einem Neozoen. Und dies ist ein guter Anlass schon jetzt auf den kommenden “Naturreport 2014” hinzuweisen (Hg. Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna). Er nimmt sich das Schwerpunktpunktthema Neobiota vor und beleuchtet verschiedene Aspekte. Mittlerweile sind hunderte neue Pflanzen- und Tierarten auch in NRW etabliert, zum Teil mit gravierenden Folgen für die einheimische Flora und Fauna. Die Lektüre erscheint zum Jahresanfang 2014.

Fotos:
oben: Biologische Sation im Kreis Unna
unten: Whitney Cranshaw, Colorado State University, Bugwood.org – See more at: http://www.insectimages.org/browse/detail.cfm?imgnum=5024064#sthash.lI6fexWb.dpuf

 

links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanische_Kiefernwanze
http://www.natur-in-nrw.de/Videos/Insekten/Wanzen/wanzen-videos.html
http://www.britishbugs.org.uk/heteroptera/Coreidae/leptoglossus_occidentalis.html

Fledermausexkursion im NSG Düsbecke, Werne

Fledermausexkursion im NSG Düsbecke, Werne

Fledermausexkursion im NSG Düsbecke, Werne

Am vergangenen Freitag ging es zusammen mit der Bürgerinitiative Düsbecke auf eine Fledermausexkursion in das NSG Düsbecke. In der Abenddämmerung bei noch milden Temperaturen zeigte Diplom Biologe Thomas Frebel den Teilnehmern zunächst genau, wie und wo unsere nächtlichen Jäger zu beobachten sind.

Blick nach Oben – taucht gleich ein Großer Abendsegler am hohen Himmel auf?
Weiter ging es zu einem alten Backhaus, das von der Naturschutzjugend Hamm-Unna zusammen mit der Bürgerinitiative im vergangenen Winter zu einem Fledermauswinterquartier umgebaut wurde. Während die Erwachsenen noch Näheres zu potentiellen Fledermausquartieren hörten, ging es für die Kinder bereits ins Dunkel des alten Backsteinbaus. Mit gebündelter Taschenlampenkraft wurde dort schnell klar, dass noch keine Fledermaus eingezogen war – aber noch ist es auch noch nicht so weit. In diesen Tagen nutzen Arten wie das Braune Langohr oder die Wasserfledermaus das hohe Insektenangebot um sich den Bauch voll zu schlagen und sich ausreichende Fettreserven für den anstehenden Winter anzufressen.

Fledermausexkursion im NSG Düsbecke, Werne

Fledermausexkursion im NSG Düsbecke, Werne

Blick auf die alte Gräfte bei Haus Eickholt – War da gerade eine Wasserfledermaus?

In der Dunkelheit – ganz leise – konnten mit etwas Glück dann auch ein paar Fledermäuse mit dem Batdetektor hörbar gemacht werden. Das war natürlich besonders für die Kinder spannend, die mit ihren Knicklichtern auch von Weitem bunt leuchteten.