Ein neues Wehr für die Kiebitzwiese in Fröndenberg

Nach dem Einbau: Das neue Absperrwehr am Zulauf der Kiebitzwiese

Nach dem Einbau: Das neue Absperrwehr am Zulauf der Kiebitzwiese

Seit zwei Jahren ist die Kiebitzwiese in Fröndenberg-Westick jetzt wieder vernässt und lässt seitdem erstmals seit Jahrzehnten ein Gefühl von “Aue” aufkommen. Durch die Um- und Einleitung von Wasser des Rammbachs sind alte Flutrinnen im Naturschutzgebiet inzwischen mit Wasser gefüllt und Wiesen zu Flutrasen geworden. Dort, wo noch vor 20 Jahren intensiver Ackerbau betrieben wurde, hat sich eine auentypische Vegetation und Fauna eingefunden.

Hat zu Beginn der Wassereinleitung eine Absperrung des Zulaufgrabens mit Holzbohlen ausgereicht, so ist durch die Erweiterung der Vernässungsflächen die Steuerung der richtigen Wassermenge komplizierter geworden. Die Regulation mittels eingeschobener oder entnommener Bohlen erwies sich schnell als zeitaufwändig, unpraktisch und ungenau.

Seit Anfang August 2013 ist jetzt ein neues Edelstahl-Wehr in Betrieb: Im Auftrag des Kreises Unna haben Mitarbeiter der Umwelt-Werkstatt in Lünen unter der Anleitung von Dieter Razny im Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme ein maßgenaues Wehr erstellt und eingebaut. Ein besonderer Erfolg der jungen Mitarbeiter: Reibungslos und im allerersten Anlauf war die Konstruktion nach gut einer Stunde eingebaut und funktionstüchtig.

Zeitgleich mit dem weitgehenden Abschluss der Baggerarbeiten zur Erweiterung der Vernässungsflächen im Südwestteil sind am 08.08.2013 die Schleusen geöffnet worden und neues Wasser läuft jetzt auch in die südwestliche Kiebitzwiese in Fröndenberg.

Mitarbeiter der Umwelt-Werkstatt Lünen beim Einbau des Wehres

Mitarbeiter der Umwelt-Werkstatt Lünen beim Einbau des Wehres

Das Wasser bahnt sich seinen Weg in Richtung Schwitter Wehr

Das Wasser bahnt sich seinen Weg in Richtung Schwitter Wehr

Auf nach Westen – Wiedervernässung auch im südwestlichen Zentralbereich des NSG Kiebitzwiese

Derzeit statt der Heckrinder im Mittelpunkt der Fläche: Bagger der Bezirksregierung Arnsberg

Derzeit statt der Heckrinder im Mittelpunkt der Fläche: Bagger der Bezirksregierung Arnsberg

Im NSG Kiebitzwiese beherrschen derzeit Bagger und LKW das Bild der südlich des Aussichtshügel gelegenen Flächen: Der Bauhof der Bezirksregierung Arnsberg verlängert auf Anregung des Landes, der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Unna und der Biostation das 2012 entstandene Gerinnesystem, um auch die Flächen im Südwesten der Kiebitzwiese zu vernässen. Diese liegen nördlich des Wehres der Stadtwerke Fröndenberg auf einer ähnlichen Geländehöhe, wie die 2011 vernässten Flächen an der Werner-von-Siemens-Straße. Sie sind allerdings von den dortigen Gewässern durch einige flache Höhenrücken getrennt, das eingeleitete Wasser kann sie nicht erreichen – und daher trocken.

Nach der Flutung soll die neue Gerinnestruktur die Vernässung des Südwestbereiches der Kiebitzwiese erleichtern

Nach der Flutung soll die neue Gerinnestruktur die Vernässung des Südwestbereiches der Kiebitzwiese erleichtern

Damit das Gerinnewasser demnächst auch auf der Fläche verbleibt und nicht direkt in den Neimener Bach abläuft, wird ein Teil des Bodenaushubs in Teilbereichen entlang der Grabengrenze zu einem niedrigen Wall aufgehäuft.
Nach Abschluss der Bauarbeiten – etwa Mitte August – wird auch dieser Teil der Kiebitzwiese mit Wasser beschickt. Während alle Mitarbeiter sehr gespannt auf die Entwicklung der Flächen des IV. Bauabschnittes warten, nehmen die Heckrinder die Bauarbeiten wie immer gelassen hin: bei der Sommerhitze derzeit im Schatten der Gehölze des Ochsenkamps.