Naturschutzgebiete und Heckrindherden vom Lippe-Hochwasser betroffen

Aktuell sind weite Teile der Lippeaue von Wasser bedeckt. Seit dem 23.12.2023 erfüllt sie ihre ureigene Funktion als Retentionsfläche. Das Hochwasser schafft und gestaltet neue Lebensräume (z.B. für Fische und Vögel) und schränkt sie an anderer Stelle ein.

Blick vom Fuße der Deponie auf die ehemaligen Rieselfelder der Stadt Werne – das Wasser füllt in diesem Bereich die gesamte Aue

Die Lebensräume unserer zwei Heckrindherden in Werne-Langern und Werne-Stockum sind noch immer stark beschnitten. Die Tiere wurden von unserem Tierbetreuer, Landwirt Konrad Linnemann, auf sicheren Anhöhen auf den Flächen angefüttert und haben das Hochwasserereignis bisher gut überstanden. Allerdings sind es die Tiere nicht gewöhnt, auf engem Raum zusammenzustehen und Bezugspunkte auf der ihnen bekannten Fläche nicht wiederzufinden. Wir bitten daher dringend darum, dass die von der Polizei, unserem Tierbetreuer und ehrenamtlichen Helfern errichteten Absperrungen in Stockum respektiert und die Tiere nicht unnötig beunruhigt werden. Auch nicht genehmigte, private Drohnenflüge beunruhigen die Herden. Sie sind in Naturschutzgebieten ohne Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörden grundsätzlich nicht gestattet. 

Heckrinder im NSG “Am Tibaum”. Unsere ganzjährig im Freien gehaltenen, auerochsenähnlichen Rinder haben in den vergangenen Tagen, in einer angespannten Hochwasserlage gezeigt, dass sie hervorragend an den dynamischen Lebensraum der Aue angepasst sind. Die Herden verfügen über erfahrene Leittiere, die die Herden auch zum Scheitelpunkt der Flut auf sichere Anhöhen geführt haben. 

 

Nachruf Wolfgang Pott

Wolfgang Pott bei der Vogelbeobachtung (Bild: Armin Langer)

Wir trauern um unseren langjährigen freien Mitarbeiter Wolfgang Pott. Der engagierte Hammer Naturschützer und leidenschaftliche Ornithologe ist Anfang Januar überraschend gestorben. Seine Verdienste im Kiebitzschutz in Hamm und sein unermüdlicher Einsatz für die heimische Vogelwelt, insbesondere in der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Hamm e.V. und als Autor des ornithologischen Jahresberichts des NABU Hamm e.V., sind herausragend. Er wird uns, seinen Freunden an den Biostationen in Unna und Soest, den Mitgliedern der OAG Hamm und allen Naturschützerinnen und Naturschützern in Hamm von Herzen fehlen.

Mit Rolf Ohde geht ein weiteres Urgestein in den Ruhestand

Rolf Ohde zwischen Klaus Klinger und Dr. Anne-Kathrin Happe

Nach mehr als 20 Jahren auf der Biostation geht mit dem Monatsletzten im November 2022 unser Mitarbeiter Rolf Ohde in den Ruhestand.

Mit dem Eintritt in die Biostation im Jahr 2000 hat Rolf zunächst im Kreis Unna dafür gesorgt, dass in zahlreichen Naturschutzgebieten und Geschützten Landschaftsbestandteilen Kleingewässer neu angelegt oder erfolgreich saniert worden sind. Fast in jedem der damals rechtskräftigen Gebiete befinden sich “Ohde-Tümpel”, die auch nach 20 Jahren noch für eine reiche Amphibien- und Libellenwelt sorgen. “Nebenbei” kartierte er an der Lippe Eisvögel und Uferschwalben, leitete zeitweise den Pflegetrupp und führte vertretungsweise den Haushalt der Station.

Mit der Erweiterung der Biostationsaufgaben auf das Gebiet der Stadt Dortmund war es dann Rolfs Pionierarbeit, der Biostation auch dort ein Gesicht zu geben. Flächendeckende Lebensraumkartierungen für den Landschaftsplan Dortmund und die Organisation der Amphibienschutzaktionen zählten neben Entwicklungsplänen für die Dortmunder Naturschutzgebiete zu seinen Aufgaben.

Für einen reibungslosen Übergang bestand in den letzten Wochen die Gelegenheit, seinen Nachfolger Matthias Mause in Aufgaben und Gebiete der Stadt Dortmund einzuarbeiten. Zusammen mit dem seit langem in Dortmund tätigen Magnus Süllwold wird dadurch die Kontinuität der Arbeit gewahrt bleiben.

Lieber Rolf, Deine KollegInnen blicken sehr dankbar auf die gemeinsame Zeit mit Dir zurück und wünschen Dir alles, alles Gute!