Tag des Apfels

Trotz des etwas trüben Wetters ist die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund mit dem Verlauf des “Tag des Apfels” auf dem Gelände der Ökologiestation am vergangenen Samstag sehr zufrieden.

Tag des Apfels - Apfelsaftpresse der Biologischen Station

frisch gepresst – an der Apfelsaftpresse der Biologischen Station

Sowohl die angebotene Exkursion in die Lippeaue, als auch der Stand der Biologischen Station, der insbesondere über die in den Naturschutzgebieten der Lippe- und Ruhraue weidenden Heckrinder als “Helfer in der Landschaftspflege” informierte, waren sehr gut besucht.

Interessenten am Bezug von Heckfleisch machten reichlich Gebrauch davon, ihre Kontaktdaten in den ausgelegten Listen zu hinterlassen.

Für das leibliche Wohl bot die Biologische Station, wie bereits im vergangenen Jahr, Heckrindgulasch mit Krautsalat an, der bereits am Nachmittag ausverkauft war.

Bauarbeiten im Strickherdicker Bachtal – not amused . . .

. . . so könnte man die Gefühlslage beim derzeitigen Anblick des Naturschutzgebietes Strickherdicker Bachtal in Fröndenberg beschreiben, um nicht laut auf Deutsch loszufluchen. Längs durch fast das gesamte NSG zieht sich bachbegleitend eine Baustraße und schwere Fahrzeuge fahren Material und Werkzeug in das NSG auf das Grünland und die Feuchtbrachen.

Baustrasse ins NSG - nach Abschluss der Arbeiten wird die Trasse rückgebaut

Baustrasse ins NSG – nach Abschluss der Arbeiten wird die Trasse rückgebaut

Anlass ist der parallel zum Strickherdicker Bach verlaufende Abwasserkanal, der das Schmutzwasser aus Strickherdicke in Richtung Langschede/Dellwig und zur Kläranlage transportiert. Dieser inzwischen in die Jahre gekommene Kanal wird von der Stadt Fröndenberg mit einem speziellen Verfahren saniert, um Schadstellen und Undichtigkeiten zu beheben und damit ein Eindringen von Abwasser in das Grundwasser und vor allem umgekehrt von Grundwasser in das Rohrsystem zu verhindern. Statt einer neuen Rohrleitung wird in das schadhafte alte Rohrnetz ein Kunststoffschlauch, ein “Inliner”, eingezogen, der für Jahrzehnte Dichtigkeit und Abfluss garantieren soll. Dazu sind allerdings schwere Maschinen und Fahrzeuge nötig, die im Abstand von mehreren hundert Metern an die vorhandenen Kanalschächte gelangen müssen.

 

Kleines Gerät - das große folgt erst noch . . .

Kleines Gerät – das große folgt erst noch . . .

Nach diffiziler Abstimmung wurde zwischen der Stadt Fröndenberg, der Unteren Landschaftsbehörde und den Baufirmen unter Beteiligung der Biologischen Station ein Weg gefunden, der einen möglichst schonenden Eingriff in das NSG ermöglicht. Die besonders wertvollen und nassen Grünlandbrachen auf der Westseite des Strickherdicker Baches sind von der Befahrung weitestgehend ausgenommen worden, obwohl der Kanal just auf dieser Seite verläuft. Stattdessen wird auf der trockeneren Ostseite gefahren und nur im Bereich der anzugreifenden Schächte erfolgt ein Übersetzen über den Bach.

Für den Naturschutz im Gebiet ein herber Rückschlag – dennoch ist die dringend erforderliche Maßnahme aufgrund der vorliegenden Leitungsrechte nicht zu vermeiden gewesen – alternativlos nennt man das . . . Durch den guten Willen aller Beteiligten und die entsprechende Sensibilität bei der Planung und Ausführung wird jetzt allerdings auf eine Minimierung des Eingriffs Wert gelegt. Trost am Rande: Als Ausgleich entschlammt die Stadt Fröndenberg zwei völlig verlandete Kleingewässer, die in den 1980er Jahren dort für die Amphibienwelt angelegt worden waren. Und: Derzeit lässt der Kreis Unna ein Konzept erstellen, dass die Renaturierung des Bachlaufes auf eben der jetzt beanspruchten östlichen Bachseite prüft. Möglicherweise wird also in einigen Jahren an gleicher Stelle wieder eine Baustraße für Aufsehen sorgen – dann aber mit dem Ziel, die Wertigkeit des Bachabschnittes entscheidend zu erhöhen.

Trostpflaster: Entschlammung verlandeter Kleingewässer im Gebiet

Trostpflaster: Entschlammung verlandeter Kleingewässer im Gebiet

Gerade noch rechtzeitig – Tümpelentschlammung

Trotz der Haushaltssperre des Landes und des Kreises für nicht verpflichtende Ausgaben konnte in diesem Herbst doch noch einer der Tümpel im NSG Uelzener Heide/Mühlhauser Mark erfolgreich entschlammt werden – gerade noch rechtzeitig vor einem Starkregenereignis. Dieses Stillgewässer gehört nämlich zum Monitoringprogramm des LANUV für den Erhaltungszustand der Laubfrösche und wird im kommenden Jahr routinemäßig untersucht. Andernfalls hätten die Frösche im nächsten Frühjahr keine guten Bedingungen für die Laichablage vorgefunden, da der Tümpel vollständig mit Röhricht zugewachsen war.
Teichentschlammung