Weißstorchnachwuchs in der Lippeaue – wer sagt`s denn!

In diesem Jahr sind in der Lippeaue bei Werne die ersten zwei Weißstörche im Kreis Unna seit Beginn der Aufzeichnungen flügge geworden. Endlich! Bereits ab 2014 gab es mehrere brütende Storchenpaare im NSG „Kiebitzwiese“ an der Ruhr, wie auch auf dem lippeauennahen Schlauchturm im Dorf Heil. Alle Versuche waren letztendlich ob der Unerfahrenheit der Störche (Eltern werden will gelernt sein) oder der schlechten Witterung geschuldet, nicht erfolgreich.

In den angrenzenden Kreisen und der kreisfreien Stadt Hamm, waren in der Vergangenheit bereits mehrere Paare erfolgreich. Im Stadtgebiet Hamm in der Lippeaue unmittelbar an der Unneraner Kreisgrenze – das wurmte natürlich. Obgleich wir uns selbstverständlich auch gefreut haben, dass wir mit Fröschen, Mäusen und anderer Nahrung, die in den angelegten Kleingewässern oder auf den zumeist extensiv genutzten Flächen unserer Naturschutzgebietskulisse kreucht & fleucht, dienen konnten.

Aber zurück zur Lippeaue bei Werne, wo bereits im vergangenen Jahr ein Storchenpaar auf einem alten Strommasten ein Nest gebaut hatte. Zu einer erfolgreichen Brut kam es 2017 allerdings nicht. In diesem Jahr wurde das Nest ausgebaut und mit Eiern bestückt. Von den mindestens drei geschlüpften Jungvögeln blieben am Ende zwei übrig. Beide noch nicht ausgefärbten Jungtiere fliegen seit ca. Mitte Juli aus, kehren aber ab und an noch zum Nest zurück. Auch die beiden Alttiere halten sich immer noch in Nestnähe auf.

Jungstörche auf Horst (03.07.2018, Foto: L. Lange)

Jungstörche auf Horst (03.07.2018, Foto: L. Lange)

Alle von der Naturfördergesellschaft für den Kreis Unna geförderten Nisthilfen ignorierend (Dach der Ökologiestation Kreis Unna, Gewässer am Aussichtsturm an der Ökologiestation, Blänke Disselkamp zwischen Ökologiestation und Dorf Heil, Schlauchturm im Dorf Heil – allesamt gut für jedermann einsehbar), suchten sie sich ein ruhiges Plätzchen in einem sensiblen und störungsempfindlichen Bereich in der Naturschutzgebietkulisse der Lippeaue. Zwar ist der Weißstorch nicht für seine menschenscheu bekannt, allerdings mögen es doch viele andere Arten in der Brut- und Setzzeit ruhig und störungsfrei. Zum Unglück aller Naturfreunde, steht der von den Störchen auserkorene Mast abseits gelegen, in großer Distanz zum nächsten Wanderweg und ohne die nötigen besucherlenkenden Vorrichtungen. Aus diesem Grunde haben wir die freudigen Neuigkeiten, die uns seit Anfang/Mitte April erreichten, möglichst wenig publik gemacht.

All denjenigen, die das Paar dennoch während der Brut- und Aufzuchtzeit entdeckt haben und sich aus der Ferne an Adebar und Co erfreut haben (Wegegebot im NSG), ein herzliches Dankeschön.

Sollten Sie zufällig mit großer Brennweite unterwegs gewesen sein und ein Foto der entsprechenden Ringnummer haben, wären wir für eine kurze Rückmeldung dankbar.

Wir hoffen, dass der Horst auch im nächsten Jahr besetzt sein wird. Wir drücken die Daumen.