Naturschutzberatung mit der Landwirtschaftkammer

Projekt zur Naturschutzberatung mit der Landwirtschaftskammer erfolgreich abgeschlossen

In der Hellwegbörde leben zahlreiche seltene und gefährdete Feldvogelarten. Für ihren Schutz gibt es Vertragsnaturschutzangebote, bei denen Landwirte Ackerbrachen, Einsaatbrachen oder extensive Getreideäcker anlegen. Viele Landwirte machen bereits bei diesen Programmen mit, allerdings ist die Umsetzung auch aufgrund vieler bürokratischer Falltüren bei Beantragung, Durchführung und Pflege nicht immer einfach. Damit möglichst viele Landwirte daran teilnehmen können, ist eine gute Beratung hilfreich.

Seit 2020 führte die Landwirtschaftskammer NRW ein Projekt zur Biodiversitätsberatung für Landwirte in der Hellwegbörde durch. Gefördert wurde es im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ von der EU und dem Land Nordrhein-Westfalen. Der Biodiversitätsberater Andreas Kemper spricht Landwirte an, berät Sie über geeignete Maßnahmen und bei allen Fragen der Umsetzung. Die Biologischen Stationen der ABU Soest und Unna haben ihren naturschutzfachlichen Sachverstand in die Beratung eingebracht: welche Maßnahme ist geeignet, wo soll sie liegen, welche Einsaatmischung soll verwendet werden und wann soll eine Pflege erfolgen? Diese und andere Fragen wurden gemeinsam mit Andreas Kemper, den Landwirten sowie den Unteren Naturschutzbehörden besprochen. Außerdem haben die Biologischen Stationen die Wirkungen der Maßnahmen auf Wildbienen, Tagfalter und Vögel untersucht.

Die Ergebnisse sind vielversprechend. Viele Landwirte haben das Angebot angenommen und nach der Beratung Blühstreifen und Vertragsnaturschutzflächen angelegt. Trotz der vielen Corona-Einschränkungen gab es zahlreiche Beratungsgespräche, Diskussionen und Vorträge zu den Maßnahmen und ihren Wirkungen. Die Untersuchungen der Biologischen Stationen haben gezeigt, dass Tagfalter und Vögel sehr von diesen Maßnahmen profitieren. Blühstreifen, Brachen und extensiviertes Getreide wiesen deutlich höhere Dichten und einen größeren Artenreichtum auf als „normale“ Ackerkulturen. Auch die im Rahmen der vielfältigen Fruchtfolge bewirtschafteten Bohnen- und Erbsenfelder trugen zur Artenvielfalt bei.

Jetzt kommt es darauf an, diese Erfolge mittelfristig zu verstetigen und auszubauen. Mit Ablauf des Projektes bleibt Andreas Kemper bei der Landwirtschaftskammer als Biodiversitätsberater tätig, wenn auch mit deutlich größerem Zuständigkeitsbereich. Die gute Zusammenarbeit und die schnellen Kommunikationswege zwischen Kammer, Biologischen Stationen und den unteren Naturschutzbehörden bleiben erhalten – damit besteht eine gute Grundlage für mehr Naturschutz in der Hellwegbörde auch in schwierigen Zeiten.

Kontakt:

Landwirtschaftskammer: Biodiversitätsberater Andreas Kemper, Tel. 02945/989-580, Email: andreas.kemper@lwk.nrw.de

Biologische Station Unna I Dortmund: Birgit Stephan, Tel. 02389/9809-52, Email: stephan@bsundo.de

Biologische Station ABU Soest: Dr. Ralf Joest, Tel. 02921/969878-4, Email: r.joest@abu-naturschutz.de