Naturschutzgebiet Feuchtgebietskomplex zwischen Landwehrstraße und Datteln-Hamm-Kanal
Flächengröße: 13 ha
Rechtskräftig: 20.12.1990
Das Naturschutzgebiet Feuchtgebietskomplex zwischen Landwehrstraße und Datteln-Hamm-Kanal ist ein durch Bergsenkung stark beeinflusster Biotopkomplex. Im Osten grenzt es unmittelbar an die Flächen des Kraftwerks Bergkamen, im Süden bildet der Datteln-Hamm-Kanal die Grenze des Gebietes. Vormals zum Offenlandbereich der “Grossen Heide” gehörend, ist es heute zum überwiegenden Teil bewaldet. Lediglich kleinere Flächen werden durch Pflegemaßnahmen offen gehalten.
Neben Bereichen mit Kiefernmischwald prägen vielfach nicht standortgerechte, mittelalte Bergahorn- oder Roteichenbestände das Waldbild. In den permanent vernässten Bereichen stocken weidendominierte Sumpfwälder.
Von besonderer ökologicher Wertigkeit sind moos- und flechtenreiche Waldbereiche im Gebiet. Kleinflächig wachsen Torfmoospolster vom Gefransten Torfmoos (Sphagnum fimbriatum) oder Sparrigen Torfmoos (Sphagnum squarrosum) am Waldboden.
Im Südosten des Gebietes fällt entlang des Rundwanderweges eine in den Sommermonaten bunt blühende Nasswiese ins Auge. Diese Fläche wird vom ehrenamtlichen Naturschutz einmal im Spätsommer gemäht. Das Resultat der mühevollen Handarbeit ist eine nach §42 LNatSchG NRW gesetzlich geschützte, artenreiche Wiese, die einer Vielzahl an Heuschrecken, Schmetterlingen oder Wanzen Lebensraum bietet.
Gen Westen geht die Offenlandfläche in ein monoton anmutendes Grün über. Hier wächst das Ried der gefährdeten Ufer-Segge (Carex riparia).
Am Rand der Offenlandfläche nutzen Waldeidechsen (Zootoca vivipara) sonnenexponiertes Totholz, um sich aufzuheißen.
Im zentralen Bereich des Gebietes finden sich in Form von Obstbäumen und einer markanten alten Kastanie (Aesculus hippocastanum) die Reste einer alten Hofstelle.