Düsbecke

Naturschutzgebiet Düsbecke

Flächengröße: 34 ha
Rechtskräftig: 16.12.1999

Das Naturschutzgebiet Düsbecke liegt im Nordosten der Gemeinde Werne, zwischen der Autobahn A1 im Westen, der Nordlippestraße mit dem sich daran anschließenden Autohof im Süden und der Wesseler Straße im Norden. Es bildet einen typischen Ausschnitt der münsterländischen Parklandschaft. Direkt am Haus Eickholt gelegen, liegen zwischen Hecken und Kleingehölzen extensiv genutzte Wiesen und Weideflächen. Namengebend ist die Düsbecke, ein Bachlauf, der von Norden nach Süden das Gebiet durchfließt.

artenreiche Nasswiese mit Kleingewässer und dem Blick auf Haus Eickholt

artenreiche Nasswiese mit Kleingewässer und dem Blick auf Haus Eickholt

Vor Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet gab es bereits für den Bereich der Düsbeckeniederung Planungen für eine Reststoffdeponie. Ebenso sollte der südlich des Gebietes gelegene Autohof nach Norden hin erweitert werden.

Die Düsbecke weist auf weiten Fließabschnitten Schüttsteine auf, die den Bach in einem engen Korsett geradlinig durch das Gebiet zwängen. Im zentralen Bereich des Schutzgebietes gab es bereits einen ersten Versuch den Bach naturnaher, seinem Leitbild gemäß, zu renaturieren. Dazu wurden abschnittsweise die Befestigungen sowie die Ufergehölze entnommen, um dem Bach eine Starthilfe zu geben, sich selbstständig neue Strukturen oder gar ein neues Bett in seiner Niederung zu schaffen.

bisher zeigen diese Maßnahmen nur punktuell Wirksamkeit; vielfach haben sich auf den entstandenen Schlammbänken junge Erlen angesiedelt, die erneut wie eine starre Uferbefestigung wirken

bisher zeigen diese Maßnahmen nur punktuell Wirksamkeit; vielfach haben sich auf den entstandenen Schlammbänken junge Erlen angesiedelt, die erneut wie eine starre Uferbefestigung wirken

Lediglich im Norden des Gebietes zeigt die Düsbecke natürliche Strukturen, wie steile Uferabbrüche und flache Mergelbänke.

freier Lauf für die Düsbecke im Norden des Gebietes

freier Lauf für die Düsbecke im Norden des Gebietes

Die Grünlandflächen des Gebietes befinden sich in erster Linie im Eigentum der öffentlichen Hand und werden daher überwiegend extensiv bewirtschaftet. Auf ehemals größtenteils ackerbaulich genutzten Flächen wurde im Westen des Gebietes ein Beweidungskomplex initiiert. Die Begrünung der Ackerflächen fand mittels Selbstberasung statt. Vier sehr artenreiche feuchte bis nasse Flächen entlang der Düsbecke werden dahingegen ausschließlich gemäht.

die Blütenköpfe der Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) werden gerne von Stieglitzen (Carduelis carduelis) aufgesucht

die Blütenköpfe der Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) werden gerne von Stieglitzen (Carduelis carduelis) aufgesucht

2004 wurden auf den Wiesen westlich der Düsbecke fünf Kleingewässer angelegt. Diese werden in regelmäßigen Abständen von Gehölzen befreit, so dass ihr offener, voll besonnter Charakter erhalten bleibt.

Neben zwei kleineren, älteren Waldbereichen im Norden und Süden des Gebietes prägen Hecken, bachbegleitende Ufergehölze, Obstbäume oder Kleingehölze das Gebiet. Zahlreiche dieser Gehölzstrukturen sind neueren Datums. So wurde beispielsweise ein abschirmender Gehölzriegel zum Autohof hin gepflanzt oder eine ehemalige Ackerfläche zwecks Kompensationsmaßnahme aufgeforstet.

Aber auch das direkte Umfeld des Gebietes hat sich im Laufe der Jahre deutlich gewandelt.

Gebiet mit Umfeld um 1952 (Luftbildbefliegung 1951 bis 1980). Regionalverband Ruhr, CC BY-NC-SA 4.0

Gebiet mit Umfeld um 1952 (Luftbildbefliegung 1951 bis 1980). Regionalverband Ruhr, CC BY-NC-SA 4.0

flächig grün: alte Gehölzstrukturen, die es auch heute noch gibt
rot umrandet: Gehölzstrukturen, die nach 1952 verloren gegangen sind
flächig blau: neue Gehölzstrukturen, die sich nach 1952 entwickelt haben

Gebiet mit Umfeld heute (Luftbildbefliegung 2011bis 2016). Regionalverband Ruhr, CC BY-NC-SA 4.0

Gebiet mit Umfeld heute (Luftbildbefliegung 2011bis 2016). Regionalverband Ruhr, CC BY-NC-SA 4.0

Es wird deutlich, dass der Landschaftsraum rund um das Naturschutzgebiet Düsbecke vor rund 65 Jahren deutlich offener war. Neben diversen flächigen Aufforstungen fallen insbesondere entlang der Straßen und Fließgewässer neu angelegte linienhafte Gehölzstrukturen ins Auge. Dahingegen sind zahlreiche kleinere Hecken, Gehölzinseln etc. in landwirtschaftlich genutzten Flächen eingeebnet worden.

lediglich ein Stichweg für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge führt in das Gebiet - eine Wegeverbindung vom Haus Eickholt bis zum Autohof besteht nicht

lediglich ein Stichweg für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge führt in das Gebiet – eine Wegeverbindung vom Haus Eickholt bis zum Autohof besteht nicht


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