Ostholzbachtal

Naturschutzgebiet Ostholzbachtal

Flächengröße: 43 ha
Rechtskräftig: 15.11.2002

Aktuelle Informationen

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Das Naturschutzgebiet “Ostholzbachtal” umfasst die die Waldflächen des “Strombergs” entlang des Ostholzbaches zwischen Fröndenberg-Frömern und Ardey sowie die angrenzenden Grünlandflächen. Der namensgebende Ostholzbach entspringt auf etwa 200 Metern Höhe und verliert auf seinem Lauf bis zum Südrand des Gebietes dann mehr als 50 Höhenmeter.

Wertgebende Bestandteile des Naturschutzgebietes sind der weitgehend naturbelassen mäandrierende Ostholzbach mit seinen Nebenbächen und den besonders wertvollen Quellbereichen, der den Bachlauf säumende Erlen-Eschen-Auwald sowie die Buchen- und Eichen-Hainbuchenwälder.

Eine Besonderheit stellen die Quellbereiche des Ostholzbaches dar, die im Grenzbereich zwischen den kreidezeitlichen Kalkmergelsteinen und den darunter liegenden, stauenden karbonischen Tonsteinen austreten. Charakteristisch für diese Quellen sind kalkverkrustete Moosüberzüge.

Kalkablagerungen und Kalktuff im Bereich des Mooswachstums

Kalkablagerungen und Kalktuff im Bereich der Moospolster

Die in diesen Bereichen wachsenden verschiedenen Wassermoose entziehen dem Wasser für ihre Photosynthese Kohlendioxid. Dies bewirkt wiederum, dass die Löslichkeit des Kalkes im Wasser herabgesetzt wird. Dieser fällt dann aus und lagert sich an die Moospflanzen an. Auf diese Weise entsteht mit den Jahren im Bereich der Moospolster fester Kalktuff – ein kleiner “Damm” aus Kalk.

Die empfindlichen Schichtquellen sind aufgrund ihrer besonderen und konstanten Lebensbedingungen ein seltener und nicht ersetzbarer Lebensraum für Quellschnecken, Planarien und verschiedene Moosarten und sollten keinesfalls betreten werden. Kalktuffquellen sind europaweit streng geschützt und gehören zu den prioritären Natura-2000-Lebensräumen.

Kalksinter am Ostholzbach

Kalksinter am Ostholzbach

Abgeschnittene alte Bachschlingen, Kolke und kleinere Abstürze kennzeichnen die vielgestaltige Ostholzbach-Aue und sorgen für einen hohen Strukturreichtum. Dort finden sich unter den dominierenden Schwarz-Erlen und Eschen am Gewässerrand seltene Pflanzenarten wie die Hirschzunge, die Dünnährige Segge oder die Sumpfdotterblume. Feuersalamander vermehren sich in strömungsarmen Bachbereichen, Grasfrösche laichen in im Frühjahr wasserführenden Nebengewässern.

Die alten Laubwaldbereiche an den steileren Hängen sind mit Buchen- und Buchen-Eichen-Wäldern bestockt. Altholz- und Höhlenbewohner wie der Schwarzspecht und der Waldkauz nutzen diesen Lebensraum. Naturfernere Waldbestände mit Fichten, Kiefern oder Hybridpappeln sind nach und nach zur Umwandlung in standortheimische Laubwälder vorgesehen.
Westlich des Ostholzbaches, entlang der zulaufenden und ortsüblich als „Siepen“ bezeichneten Einschnitte kleinerer Nebenbäche, werden einige Grünlandflächen als Wiesen extensiv bewirtschaftet. Eine Sumpfdotterblumenwiese im Südteil weist noch die typischen Feuchte- und Nässezeiger wie Wald-Engelwurz, Sumpf-Vergißmeinnicht und Waldsimse auf und wird durch eine einmalige Mahd im Spätsommer vor der Verbuschung geschützt.
Das dort angrenzende Kleingewässer ist Lebensraum von Erdkröten, Grasfröschen, Bergmolchen und verschiedenen Libellenarten, die Gebirgsstelze sucht hier nach
Nahrung.

Naturschutzgebiet Ostholzbachtal 2013
Naturschutzgebiet Ostholzbachtal 2013