Naturschutzgebiet N-32 „Hohensyburg – Klusenberg“

Das Schutzgebiet im Stadtbezirk Hörde mit einer Flächengröße von 87,2 ha umfasst den in der Festsetzungskarte des LP mit der Ziffer N-32 gekennzeichneten Bereich (s. Abb. 1).

Abbildung 1: Auszug aus der Festsetzungskarte des LP-Dortmund.

Das Biotopkataster NRW weist das Gebiet unter den Kennungen BK-4510-0128 (Wälder westlich Syburg) und BK-4510-0157 (NSG „Ruhrsteilhänge Hohensyburg“) als schutzwürdige Biotope aus.

Das NSG „Hohensyburg – Klusenberg“ umfasst drei Abschnitte des waldbedeckten, südexponierten Ruhrtalsteilhanges über dem Hengsteysee mit Felsbastionen und differenzierter, großflächig kleinwüchsiger Waldbestockung. Klusenberg, Syberg (auch als Burgberg bezeichnet) und Bölsberg, drei Randhöhen nördlich des Hagener Ruhrtales, fallen steil zum angestauten Hengsteysee ab (s. Abb. 2).

Abbildung 2

Dabei werden auf kurzer Distanz Höhenunterschiede von annähernd 160 m erreicht. Die harten Sandsteine treten in Form ausgedehnter Felsbänder, Abbruchkanten und einzelner Felsaufragungen zutage. Die höchsten Felsen erreichen eine Höhe von maximal 10 m (s. Abb. 3).

Abbildung 3

An wenigen Stellen ragen Einzelfelsen aus dem Kronenraum der angrenzenden niedrigwüchsigen Laubmischwälder heraus (s. Abb. 4).

Abbildung 4

Die Naturfelsen werden ergänzt durch alte, aufgelassene und wieder bewaldete Abgrabungen. Im Bereich einer Alt-Abgrabung überrieselt austretendes Quellwasser eine Felswand.

Die Wälder der Ruhrsteilhänge sind überwiegend (Trauben-)Eichenmischwälder, denen in der westlichen Teilfläche (Klusenberg) auf einer früheren Kahlschlagsfläche vor allem Birken, in der mittleren (Syberg) und östlichen (Bölsberg) Teilfläche auch Buchen und Hainbuchen in unterschiedlichen Anteilen beigemischt sind (s. Abb. 5 und 6).

Abbildung 5

Abbildung 6

Die Eichen-Birken-Mischwälder im Westen sind überwiegend junge Bestände mit hohen Brombeer- bzw. Adlerfarn-Anteilen im Unterwuchs (s. Abb. 7).

Abbildung 7

Bei den mit Buchen und Hainbuchen durchsetzten Waldbeständen der mittleren und östlichen Teilfläche handelt es sich vorwiegend um mittelalte Bestände, wobei die Ausprägungen mit Hainbuche zumeist die unteren Hangzonen einnehmen. Auf extrem steilen, südexponierten Standorten dominieren extrem niedrigwüchsige Traubeneichen. Auf Steil- und Felsstandorten stehen einzelne Eiben unterschiedlichen Alters.

Die Wälder der Steil- und Felsstandorte werden seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt und konnten sich daher naturnah entwickeln. Die Felsen werden von einer eher unauffälligen Flechtenvegetation überzogen, höhere Pflanzen fehlen auf diesen Sonderstandorten weitgehend. Örtlich ist kletternder Efeu zu finden. An den Felsen des Unterhanges der westlichen Teilfläche unmittelbar entlang des Uferrandweges wachsen Bestände des seltenen Schwarzen Streifenfarns.

Das Vorkommen dieser seltenen Art sowie das gehäufte Auftreten der Mauereidechse geben dem Schutzgebiet eine exponierte herpetofaunistische und floristisch-vegetationskundliche Bedeutung (s. Abb.8 ).

Abbildung 8

Nordwestlich des Sybergs sind die als Bodendenkmal gesetzlich geschützten Bergbaurelikte der ehemaligen Zeche Graf Wittekind mit in das Schutz-gebiet einbezogen. Eine rund 10 ha große Fläche östlich der Hengsteystraße ist als geowissenschaftlich und landeskundlich schutzwürdiges Geotop mit der Objektbezeichnung “Ehemaliges Bergbaugebiet und Steilhang bei Ruine Hohensyburg” unter der Kennung GK-4510-021 ausgewiesen. Buchen- und Stieleichenbestände sind hier gleichermaßen vertreten; eingestreut sind mehrere Nadelholzforste. Nördlich des Klusenbergs wird der Wald durch Mischbestände aus Buche, Traubeneiche, Lärche, Kiefer und Fichte charakterisiert.

Das Naturschutzgebiet ist aufgrund seiner landschaftlichen Attraktivität und exponierten Lage auch ein bedeutendes Naherholungsgebiet. Mehrfach finden sich Aussichtspunkte in Richtung Hengsteysee und ins Ruhrtal mit der Lennemündung.

Insgesamt sind die Eichen-Lichtwälder vom Typ des Hainsimsen-Trauben-eichenwaldes (Habichtskraut-Traubeneichenwald) und die Felsbiotope herausragende naturnahe Lebensräume. Die Ruhrsteilhänge an der Hohensyburg gehören zu einem Verbund naturnaher Fels-Wald-Biotope entlang des windungsreichen Ruhrtals zwischen Dortmund-Syburg und Essen-Kettwig.