Naturschutzgebiet N-21 „Hallerey“

Das Schutzgebiet im Stadtbezirk Lütgendortmund/Innenstadt-West mit einer Flächengröße von 80,1 ha umfasst den in der Festsetzungskarte des LP mit der Ziffer N-21 gekennzeichneten Bereich (s. Abb. 1).

Abbildung 1: Auszug aus der Festsetzungskarte des LP-Dortmund.

Das Biotopkataster NRW weist das Gebiet unter der Kennung BK-4410-0001 (NSG „Hallerey“) als schutzwürdiges Biotop aus.

Das Kernstück des NSG „Hallerey“ ist ein rund 33 ha großer Bergsenkungssee (Hallerey-Teich), der durch Grund- und Niederschlagswasser gespeist wird und dessen Uferzone von ausgedehnten Gehölzgürteln eingenommen wird (s. Abb. 2).

Abbildung 2

Östlich und westlich des flachen Sees umfasst das NSG vor allem Grünlandbrachen und Hochstaudenfluren, oft im kleinräumigen Wechsel mit strukturreichen Gebüschen sowie Laubwaldbeständen vor allem aus Erle, Bergahorn, Birke, Esche und Hybridpappel (s. Abb. 3 und 4).

Abbildung 3

Abbildung 4

Die ausgedehnte Wasserfläche stellt einen überaus wertvollen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten (Brut-, Nahrungs- und Rast-Lebensraum), aber auch für mehrere Amphibienarten dar. Unterwasser-, Schwimmblatt- und Röhricht-Vegetation ist stellenweise vorhanden, am Nordufer befinden sich immer noch zahlreiche Totholzstämme (im Wasser schwimmend). Markante Punkte bilden die aus dem Wasser herausragenden abgestorbenen Äste der randlichen Bäume, die von Vögeln (z. B. Kormoranen, Gaureihern) als Sitzwarten genutzt werden (s. Abb. 5). In dem ornithologisch sehr gut untersuchten Schutzgebiet wurden seit 1961 etwa 260 Vogelarten nachgewiesen, davon 90 Arten als Brutvögel. Allerdings hat die Artenvielfalt in den letzten 20 Jahren abgenommen.

Im Osten und Norden des Schutzgebietes befinden sich jenseits der Höfkerstraße und der Zufahrt zum Revierpark Wischlingen zwei weitere Landlebensräume, von denen der südliche in Teilen von einer alten Spitzkegelhalde eingenommen wird, auf der an exponierten Stellen noch eine Pioniervegetation verbreitet ist (s. Abb. 6). Der in dem Raum stockende Laubmischwald setzt sich aus Ahorn, Erle und Esche zusammen; daneben existiert eine Hochstaudenflur.

Abbildung 5

Der nördliche Landlebensraum, in dem sich das Pumpwerk Wischlingen befindet, weist drei Regenrückhaltebecken auf, wobei in den beiden nördlichen auf dauervernässtem Standort Schilfröhricht wächst, während sich in dem südlichen, trockeneren Becken eine Hochstaudenflur ausgebreitet hat (s. Abb. 6).

Abbildung 6

Der verrohrte Abwasservorfluter „Weustgraben“ quert das NSG, erkennbar an der langgestreckten Landzunge. Er wurde oberirdisch durch einen Reinwasserlauf ersetzt, der das überschüssige Seewasser dem Roßbach zuführt (s. Abb. 7).

Abbildung 7

Der Bergsenkungssee ist einschließlich angrenzender Flächen (insgesamt rund 47 ha) als Geotop mit der Objektbezeichnung “Naturschutzgebiet Hallerey” unter der Kennung GK-4410-014 ausgewiesen. Es handelt sich um eine seit dem Pleistozaen bestehende Mulde (Toteissenke), die bei der Lösssedimention nicht gänzlich aufgefüllt wurde; später kamen Bergsenkungen hinzu.

Das NSG „Hallerey“ besitzt in erster Linie eine überragende faunistische Bedeutung für die zahlreichen brütenden, rastenden und durchziehenden Vogelarten; darüber hinaus ist es aber auch ein wertvolles Amphibienlaichgewässer. Das Schutzgebiet ist damit auch im Rahmen des landesweiten Biotopverbunds als Trittsteinelement von herausragender Bedeutung.