Naturschutzgebiet N-20 „Dellwiger Bachtal“

Das Schutzgebiet im Stadtbezirk Lütgendortmund mit einer Flächengröße von 108,5 ha umfasst den in der Festsetzungskarte des LP mit der Ziffer N-20 gekennzeichneten Bereich (s. Abb. 1).

Abbildung 1: Auszug aus der Festsetzungskarte des LP-Dortmund.

Das Biotopkataster NRW weist das Gebiet unter der Kennung BK-4409-0049 (NSG „Dellwiger Bachtal“) als schutzwürdiges Biotop aus.

Das großflächige und weit verzweigte NSG umfasst den renaturierten Oberlauf des Dellwiger Baches mit begleitenden Kleingehölzen, Brachflächen, Sumpfflächen und Laubwaldstandorten. Im Westen existiert eine alte, nunmehr bewaldete Bergehalde der ehemaligen Zeche Zollern (s. Abb. 2).

Abbildung 2

Die schmale Bachaue ist zumeist von Gehölzen bestanden. Im tiefer gelegenen (östlichen) Teil des Schutzgebietes gibt es aber auch Offenlandstrukturen mit Teichen, Schilfröhrichtzonen und Grünland (s. Abb. 3).

Abbildung 3

Zwei von Norden einmündende Nebentäler sind mit Laubmischwald bestanden. Der Südwestteil des Schutzgebietes wird von einem großen Laubmischwaldgebiet, dem Deipenbecker Wald eingenommen. Hier wachsen vorwiegend Buchen, untergeordnet auch Eichen und Erlen. Der Wald wird von mehreren Nebenbächen des Dellwiger Bachs durchflossen; er wird außerdem von einer einspurigen Eisenbahnlinie mit nur geringer Verkehrsfrequenz durchquert (die Bahntrasse ist nicht Bestandteil des Schutzgebietes) (s. Abb. 4).

Abbildung 4

Das Biotopgefüge ist durch wechselnde Feuchtegrade und Vernässungen, Aufschüttungen, Teichanlagen, landwirtschaftliche Nutzungen und Brachflächen stark diversifiziert. Wertbestimmend sind vor allem die altholzreichen Buchen-Eichen-Mischwaldparzellen, daneben die hierin eingebetteten kleinen Waldbäche, einzelne Teichanlagen und das Sumpfgebiet im östlichen Teil (s. Abb. 5).

Abbildung 5

Durch den hohen Diversifizierungsgrad und die naturnahen Waldbiotope bietet das NSG zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Brut- und Ganzjahreslebensraum. Das Gebiet ist auch ein wichtiger Erholungsraum zwischen den Siedlungskernen von Bövinghausen, Westrich, Marten und Lütgendortmund, die dasGebiet ringförmig umschließen, und es besitzt eine lokalklimatische Ausgleichsfunktion. Weiterhin hat das Schutzgebiet eine herausragende Bedeutung im Biotopverbund innerhalb des Emscher-Gewässersystems.

Der Dellwiger Bach wurde bereits Mitte der 1980er Jahre vom Schmutzwasser-Vorfluter zu einem naturnahen Gewässer ökologisch umgebaut und galt seinerzeit als Pilotprojekt für die Renaturierung von Vorflutern insgesamt (s. Abb. 6). Mittlerweile haben sich zahlreiche Arten aus dem Makrozoobenthos etabliert.

Abbildung 6