Naturschutzgebiet N-18 „Wickeder Ostholz – Pleckenbrink See“

Das Schutzgebiet im Stadtbezirk Brackel mit einer Flächengröße von 69,9 ha umfasst den in der Festsetzungskarte des LP mit der Ziffer N-18 gekennzeichneten Bereich (s. Abb. 1).

Abbildung 1: Auszug aus der Festsetzungskarte des LP-Dortmund.

Das Biotopkataster NRW weist das Gebiet unter den Kennungen BK-4411-0064 (NSG „Wickeder Ostholz“) und BK 4411-0043 (Pleckenbrink See) als schutzwürdiges Biotop aus.

Das NSG „Wickeder Ostholz – Pleckenbrink See“ besteht aus mehreren recht unterschiedlichen Lebensräumen. Kernstück ist das Ostholz, ein mittelgroßer Laubwaldkomplex, dem ein Hecken-Grünland-Komplex vorgelagert ist (s. Abb. 2).

Abbildung 2

Am Südrand des Schutzgebietes liegt ein kleines Stillgewässer mit umgebenden Weidengehölzen auf nassem Standort (s. Abb. 3). Der Nordwesten wird durch den im Jahr 2007 neu entstandenen Bergsenkungssee (Pleckenbrink See) geprägt, an den sich nach Osten hin Ackerflächen anschließen (s. Abb. 4).

Abbildung 3

Abbildung 4

Das Wickeder Ostholz ist ein reines Laubwaldgebiet. Auf knapp 50 % der Holzbodenfläche stocken ältere und alte Buchen- und Eichenmischwälder vom Typ des Flattergras-Buchen- und des artenarmen Eichen-Hainbuchenwaldes. Insbesondere die Rotbuche erreicht örtlich starkes Baumholz. Vereinzelt kommen auch Buchen-Uraltbäume vor. Die jüngeren, altersgleichen Laubwälder werden von Rotbuche, Pappel, Esche, Eiche und Bergahorn geprägt. Im Osten umfasst das Schutzgebiet eine schmale Grünlandparzelle mit einem Kleingewässer, das fast vollständig vom Flutenden Schwaden bedeckt wird (s. Abb. 5).

Abbildung 5

Der große, überwiegend beweidete (Pferde) Offenlandkomplex nördlich des Waldes wird von mehreren parallel zueinander verlaufenden Hecken durchzogen (Alte Märsch). Das buchtenreiche, flache Stillgewässer am Südrand des Schutzgebietes weist eine dichte Decke aus Wasserlinsen auf, in der amphibischen Gewässerrandzone kommen Röhrichte und Uferrandstauden zur Ausprägung, umgeben von einem überwiegend jungen Weidengürtel. Zur gebietstypischen Brutvogelgemeinschaft des Wickeder Ostholzes gehören Habicht, Hohltaube, Grünspecht, Kleinspecht und Waldlaubsänger. Repräsentative Brutvögel des heckenreichen Grünlandkomplexes sind Dorngrasmücke und Goldammer, das Feuchtgebiet am Südrand ist Lebensraum des Teichhuhnes. Darüber hinaus bietet die Feuchtzone Lebensraum für Amphibien. Der noch junge Pleckenbrink See mit seiner weitgehend offenen Uferzone ist Heimat verschiedener seltener Wasservogelarten, u. a. Flussregenpfeifer, Zwergtaucher, Kolbenente, Schellente, Sturmmöwe, Trauerseeschwalbe, Grünschenkel und Kampfläufer.

Das Naturschutzgebiet ist ein insgesamt strukturreicher, teilweise auch naturnaher Wald-Offenland-Gewässer-Biotopkomplex, der als relativer Ruheraum wichtige biotische Refugialfunktionen im lokalen und regionalen Biotopverbund erfüllt (s. Abb. 6).

Abbildung 6