Naturschutzgebiet Elsebachtal
Flächengröße: 58 ha
Rechtskräftig: 27.11.1998
Der Reingser Bach, der nach dem Zusammenfluss mit dem südwestlich zufließenden Lollenbach zum Elsebach wird, bildet die südöstliche Kreisgrenze zwischen dem Kreis Unna und dem Märkischen Kreis. Auf beiden Seiten der Kreisgrenze ist jeweils ein Naturschutzgebiet mit dem Namen Elsebachtal ausgewiesen. Im Kreis Unna erstreckt sich das Naturschutzgebiet Elsebachtal entlang des Bachsystems über 6,5 km von der Schälker Heide bis zur Bebauung in Schwerte-Ergste bzw. -Villigst.
Im Oberlauf hat der Reingser Bach ein schmales Kerbtälchen ausgeräumt, dessen Hangschultern von Fichten, Schlagfluren und Stieleichen bestanden sind. Als schmaler Saum begleiten dort artenreiche Erlen-Bachauenwälder und Gehölzsäume den Bachlauf.
Südwestlich Reingsen weitet sich die Talaue des Baches zu einem Sohlenkerbtal auf, dessen ca. 50 bis gut 100 m breite Aue überwiegend durch feuchte und nasse Grünlandflächen charakterisiert wird, während die Hangschultern mit Laub- und Nadelwald bestanden sind oder als Ackerflächen genutzt werden.
Reingser Bach und Elsebach mäandrieren weitgehend frei in der Aue und weisen überwiegend natürliche bis naturnahe Strukturen mit zahlreichen Kiesbänken, Steilufern und Kolken auf. Nahezu auf der gesamten Fließstrecke wird das Bachsystem von einem Erlen-Gehölzsaum begleitet, der stellenweise von Weiden und Pappeln sowie auf höherliegenden Ufern von Stieleichen durchsetzt ist.
Im Talraum sind mehrere Kleingewässer angelegt worden, deren Ufer von Erlen oder Hochstauden, in einem Fall von einem naturnahen Röhricht gesäumt werden.
Der überwiegende Teil des Bachtales ab Reingsen wird von Grünland unterschiedlicher Nutzungsintensität und Brachflächen eingenommen. Sehr nasse und magere Bereiche sind brach gefallen, entwickeln sich zu Hochstaudenfluren oder verbuschen bereits.
In Bachnähe und an Hangdruckwasseraustritten finden sich artenreiche Nass- und Feuchtwiesen und -weiden: Sumpfdotterblumenwiesen, Waldsimsensümpfe und Brennhahnenfuß-Flutrasen. An wechseltrockenen Hangböschungen sind dagegen noch Reste magerer Grünlandvegetation mit artenreichen Rotschwingelweiden erhalten. Teile der Aue sind allerdings drainiert, aufgedüngt und werden intensiver genutzt. Dort nehmen artenarme Weidelgras- oder Wiesen-Fragmentgesellschaften größere Flächen ein.
Artenreiches Feuchtgrünland im NSG Elsebachtal
Das Elsebachtal bildet zusammen mit seinen Nebenbächen ein herausragendes Vernetzungsbiotop zwischen den bewaldeten Mittelgebirgshügeln des Märkischen Kreises und dem Ruhrtal. Die Beibehaltung und Extensivierung der Grünlandnutzung mit dem Verzicht auf Düngung und Entwässerung sind notwendige Bedingungen für den Erhalt der Strukturvielfalt des Gebietes.