Naturschutzgebiet N-09 „Lanstroper See“

Das Schutzgebiet im Stadtbezirk Scharnhorst mit einer Flächengröße von 71,7 ha umfasst den in der Festsetzungskarte des LP mit der Ziffer N-09 gekennzeichneten Bereich (s. Abb. 1).

Abbildung 1: Auszug aus der Festsetzungskarte des LP-Dortmund.

Das Biotopkataster NRW weist das Gebiet unter der Kennung BK-4411-0066 (NSG „Lanstroper See“) als schutzwürdiges Biotop aus.

Das NSG Lanstroper See ist ein strukturreiches, landschaftlich attraktives Schutzgebiet, das aus zwei charakteristischen, eigenständigen Biotopräumen besteht: dem eigentlichen Lanstroper See mit einem nördlich davon gelegenen Weiher sowie dem westlich des Sees liegenden Laubwaldgebiet des Hienberges. Um diese Biotopzentren gruppieren sich weitere charakteristische Biotopelemente und Biotopstrukturen: teilweise feuchte Grünlandflächen, Hecken, Kleingehölze, Kleingewässer und bewachsene Gräben.

Der in einer weiten Senke gelegene Lanstroper See ist ein Anfang bis Mitte der 1960er Jahre entstandenes Bergsenkungsgewässer (s. Abb. 2). Er besitzt vor allem im Norden eine ausgeprägte Verlandungsvegetation mit Röhrichten. Am Südufer des Sees sind die Röhrichte schmaler, die Uferpartien insgesamt stärker befestigt. Im Wasser des bis zu knapp 5 m tiefen Sees haben sich Laichkräuter angesiedelt. Eine kleine Seerosengruppe geht auf Anpflanzungen zurück. Der Weiher westlich des Sees ist jüngeren Datums (Anfang der 1990er Jahre als Ausgleichsmaßnahme für die Deponie entstanden); er wird von Klein- und Großröhrichten, Seggenriedern und niedrigen, lückigen Weidengebüschen gesäumt (s. Abb. 3). Lanstroper See und Nebengewässer sind Brut- und Rastbiotope zahlreicher Wasservögel.

Abbildung 2

Abbildung 3

Der Hienbergwald im Westen am Fuße der Deponie Dortmund-Nordost ist ein alter, kraut- und strauchreicher Buchen-Eichenmischwald (s. Abb. 4). Vorherrschend sind alte Eichenbestände, durchsetzt von Buchen (in Form von Einzelbäumen und Baumgruppen).

Abbildung 4

Westlich des Hienberges am Fuß der Deponie liegen drei Kleingewässer mit dichter Verlandungsvegetation (Röhrichtvegetation), umgeben von noch jungen Roterlen an der Wasserlinie (s. Abb. 5).

Abbildung 5

In einer Feuchtsenke unmittelbar am Waldrand (am Deponiefuß) kommt ein kleiner Bestand des Riesenschachtelhalms zur Ausprägung. Im Süden des Hienbergwaldes ist ein Geotop mit der Objektbezeichnung “Hienberg bei Dortmund-Hostedde” unter der Kennung GK-4411-002 ausgewiesen. Es handelt sich um einen „südwestnordost-streichenden bewaldeten Hügelrücken mit bedeutenden geologischen Aufschlüssen“.

Das Naturschutzgebiet „Lanstroper See“ weist insgesamt einen äußerst vielfältigen Biotopkomplex auf, es ist ein herausragender Naturraum. Die Kernzonen des Schutzgebietes sind die großen Gewässer als Brut- und Nahrungsbiotope für Wasservögel und der Hienbergwald mit seinen alten, forstlich seit Jahrzehnten ungenutzten Laubwald-Biotopen. Insgesamt ist das Schutzgebiet ein regional herausragender Refugial- und Trittsteinbiotop innerhalb der stark von Siedlungen geprägten Hellwegbörde um Dortmund, Kamen und Lünen.