Klaus Klinger
Im Kreis Unna zählt die Lippeaue zu den ökologisch wertvollsten Landschaftsbereichen. Ihre Lebensraumvielfalt und das Vorkommen vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten zeichnen sie aus.
Die Lüner Lippeaue barg bereits Ende der 1980er Jahre fünf Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von ca. 112 ha. Im Rahmen der Umsetzung der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie wurden diese im Dezember 2007 auf rund 330 ha ausgeweitet. Das Land, der Kreis Unna und die Stadt Lünen sind damit in der Pflicht, die ökologische Wertigkeit dieser Flusslandschaft zu erhalten und weiter zu entwickeln.
In 2014 wurden in der Lüner Lippeaue mehrere Maßnahmenpakete auf den Weg gebracht, an denen neben dem Kreis Unna und der Stadt Lünen, der Lippeverband, der Regionalverband Ruhr, der Arbeitskreis Umwelt und Heimat Lünen sowie die Biologische Station beteiligt waren.
So wurde die in den letzten Jahren begonnene Optimierung bzw. Neuanlage von auentypischen Stillgewässern in der Lüner Lippeaue weiter fortgesetzt. In der Nähe des Fuchsbach-Pumpwerk-Auslaufs wurde eine große Blänke und auf der Südseite der Lippe, westlich des Segelflugplatzes, drei kleinere Stillgewässer neu angelegt sowie der alte Unterlauf der Rühenbecke wiederbelebt.
Zum anderen grasen auf den Weiden westlich und östlich der Fuchsbachmündung seit Februar 2014 das ganze Jahr über Schottische Hochlandrinder und einige Galloways. Die für die Lippeaue ursprünglich typische Rinderbeweidung bietet zusammen mit den Gewässermaßnahmen einen guten Rahmen für die weitere Entwicklung der Vogelwelt in der Lüner Lippeaue und dient gleichzeitig der Besucherlenkung bzw. optimalen Gebietsberuhigung.
Zum Projekt “Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue” siehe Beitrag im Naturreport 2015: Ein Erlebnisrundweg in der Lüner Lippeaue.