Ein kalter Frühlingsbeginn in den Rieselfeldern Werne

Ein kalter Frühlingsbeginn in den Rieselfeldern Werne

Exkursionsgruppe in den Rieselfeldern

Exkursionsgruppe in den Rieselfeldern …

Nur 3,5 ° C schreckten am Samstag Morgen (21. März 2015) knapp 20 Naturfreunde nicht ab, der Einladung der Interessengemeinschaft Ornithologie und Naturschutz Werne (IGONA) sowie der Biologischen Station Kreis | Dortmund in die in der Lippeaue gelegenen ehemaligen „Rieselfelder Werne“ zu folgen.

Hatte es in den frühen Morgenstunden noch kräftig geregnet, blieben die Wolken während der 3-stündigen Exkursion dankenswerter Weise geschlossen, zeitweise ließ sich sogar die Sonne blicken.

Rieselfelder

… unter fachkundiger Leitung

Die Blänken zeigten sich randvoll gefüllt und das Weideland großflächig überstaut.

Zahlreiche gefiederte Bewohner und Gäste gab es an diesem Morgen in der renaturierten Kulturlandschaft zu entdecken:

Lachmöwe
Bekassine
Stockente
Schnatterente
Knäkente
Krickente
Kanadagans
Nilgans
Graugans
Rostgans
Blessgans
Graureiher
Silberreiher
Mäusebussard
Rohrweihe
Wanderfalke
Rohrammer
Wiesenpieper
Feldlerche

Nähere Informationen zur naturnahen Entwicklung der Rieselfelder gibt ein Beitrag im NATURREPORT 2013 der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V. (NFG).

 Ca. 100 Blessgänse überflogen am Samstag Morgen die Rieselfelder Werne auf dem Zug in ihre arktischen Brutgebiete.

Ca. 100 Blessgänse überflogen am Samstag Morgen die Rieselfelder Werne auf dem Zug in ihre arktischen Brutgebiete.

Hinweisschilder bitten um Rücksichtnahme auf die gefiederten Bewohner und Gäste der Rieselfelder.

Hinweisschilder bitten um Rücksichtnahme auf die gefiederten Bewohner und Gäste der Rieselfelder.

Erlebnis Lüner Lippeaue

Projekt „Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue“

Station Wehr Beckinghausen im Projekt „Natur- und Kulturlandschaftserlebnis
Lüner Lippeaue“

Das Projekt “Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue” geht auf die Zielgerade! Die Eröffnung des Erlebnisrundweges findet statt am Sonntag, 10. Mai, 11.00 Uhr an der Lippekaskade in Lünen.

Nähere Informationen zum Projekt gibt derzeit ein Beitrag im Naturreport 2015. Die Webseite befindet sich noch im Aufbau, ein Faltblatt mit Karte wird zur Eröffnung bereit liegen.

Effektive Erlenentferner

Inzwischen schon traditionell treffen sich die Aktiven des Naturschutzbundes Fröndenberg zweimal jährlich zum “Erlenzupfen” auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg. Eingeladen vom Landschaftswächter Gregor Zosel ging es am 21.02.2015 dem in einigen Teilbereichen unerwünschten Erlenaufwuchs an die Wurzeln. Zudem wurden die umlaufenden Gräben an der Werner-von-Siemens-Straße gereinigt und Müll gesammelt.

Vor . . .

Vor . . .

Ausgerüstet mit Wiedehopfhaue, Spaten, Ampferstechern und Astscheren wurden Gewässerränder und Feuchtbrachenabschnitte von den zahlreich aufgelaufenen Erlen befreit. In diesen Bereichen befinden sich die bevorzugten Rast- und Nahrungsflächen für Wat- und Wasservögel.

. . . und nach der Erlenentfernung - einstimmige Zufriedenheit.

. . . und nach der Erlenentfernung – einstimmige Zufriedenheit.

Erstaunlich leicht ließen sich diesmal die Jungerlen auf den geringfügig überstauten Flächen samt Wurzelwerk entfernen, während auf dem Trockenen teilweise nur gekniffen werden konnte. Im Spätsommer wird an diesen Stellen noch erhebliche Nacharbeit anfallen.

Nach getaner Arbeit wurde gemeinsam im Heckrindunterstand gefrühstückt – statt Heu gab es allerdings Brot, Wurst und Kuchen . . .

 

Mit 66 Händen im Einsatz

Kampfkräftige Jecken unter sich!

Nur der Gladiatorenhelm fehlt: Kampfkräftige Jecken im Colosseum am Ebberg im Einsatz!

Strahlender Sonnenschein, gefühlt mehr Helfer als je zuvor – und eine Bilanz die sich sehen lassen kann:

Das bleibt vom diesjährigen Arbeitseinsatz der AGON Schwerte mit Unterstützung der Biostation am Karnevalswochenende in Erinnerung.

Wie alljährlich hatte die AGON zum alljährlichen Pflegeeinsatz ins Naturschutzgebiet Ebberg geladen, in diesem Jahr am 14.02.

 

 

 

Ob Gehölzarbeiten, . . .

Ob Gehölzarbeiten . . .

 

Die Orchideenbestände sollten freigeschnitten, Ginsterflächen entkusselt und Steilwände wieder licht gestellt werden, um auch Pionierarten das Überleben in dem ehemaligen Ruhrsandsteinbruch zu sichern.

. . . oder das Freischneiden versaumter Bereiche . . .

. . . oder das Freischneiden versaumter Bereiche . . .

 

 

Egal ob über 80 oder noch unter 20 Jahre – genügend Helfer aller Altersstufen stürzten sich auf die drei zu bearbeitenden Kernbereiche und leisteten ganze Arbeit. Die jüngeren unter den Mitarbeitern staunten dabei nicht schlecht, was die langjährigen AGON-Aktivisten z. T. auch jenseits der 80 noch alles bewegten  . . .

. . . sind jung und älter tatkräftig im Einsatz!

. . . überall sind jung und älter tatkräftig im Einsatz!

 

 

 

 

 

 

 

 

Wolfgang Pitzer teilte die Gruppen so effektiv ein, dass nach knapp 6 Stunden weit mehr als das ursprünglich geplante Pensum geschafft war. Kurze Belohnung zwischendurch: die traditionell von der AGON gereichte Erbsensuppe.

Stärkung inklusive: die von der AGON gereichte Erbsensuppe gibt noch einmal den richtigen Schub

Stärkung inklusive: die von der AGON gereichte Erbsensuppe gibt noch einmal den richtigen Schub

 

Das Endergebnis stellte dann alle auch wirklich zufrieden: sowohl die Orchideenbereiche als auch zwei weitere Steinbruchsohlen gehen wieder voll besonnt und zunächst ohne stärkeren Gehölzaufwuchs in das Frühjahr.

Hier können sich die lichtliebenden, konkurrenzschwächeren Knabenkräuter sowie auch Eidechsen, Schleichen und Amphibien gegen die schattenwerfenden Gehölze behaupten. Was jetzt noch fehlt: dem Orpheusspötter ist in den Randbereichen eigentlich der ideale Brutplatz gerichtet worden . . .

Freigestellter Bereich der ersten Sohle.

Freigestellter Bereich der ersten Sohle.

Fertig: Vogelschutz-Maßnahmenplan Hellwegbörde

Der am runden Tisch erarbeitet Vogelschutz-Maßnahmenplan (VMP)  für das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) ist fertig. Seit 2013/2014 hat das LANUV unter Einbeziehung der betroffenen Kreise, Landnutzer und der Biologischen Stationen (insbesondere der ABU Soest, die den größten Teil des Vogelschutzgebietes betreut) den Plan in mehreren Beteiligungsrunden erarbeitet und abgestimmt. Das Land NRW reagiert damit auch auf das Vertragsverletzungsverfahren, dass die EU gegen Deutschland und das Land NRW eingeleitet hat, weil die Verpflichtungen zum Erhalt der wertgebenden Arten nicht erfüllt seien.

Zum VMP schreibt das LANUV: “In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit 28 EU-Vogelschutzgebiete (VSG), die Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA2000 sind. Diese Gebiete sind gesetzlich vor schädlichen Eingriffen geschützt. Über diesen rechtlichen Schutz hinaus sind jedoch auch Maßnahmen zur Erhaltung der wertvollen Vogellebensräume in den VSG notwendig. Aus diesem Grund erarbeitet das LANUV im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW (MKULNV) mit den Naturschutzbehörden sogenannte Vogelschutz-Maßnahmenpläne (kurz VMP) für VSG, in denen Handlungsbedarf bezüglich der Umsetzung von Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen besteht und für die noch keine übergreifende naturschutzfachliche Maßnahmenplanung existiert. Für die VSG „Unterer Niederrhein“ und „Wälder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen“ wurden bereits solche Maßnahmenpläne erstellt. Seit Anfang 2014 arbeitet das LANUV gemeinsam mit den beteiligten Akteuren vor Ort am VMP für das VSG „Hellwegbörde“. Neben zwei „Runden Tischen“ mit allen Beteiligten im Februar und November 2014 haben mehrere Arbeitskreis-Sitzungen sowie Besprechungen in kleinerer Runde zu bestimmten Aspekten des VMP stattgefunden.”

Der im Januar 2015 fertig gestellte VMP für das VSG Hellwegbörde steht inkl. Karten auf den Seiten des LANUV zum Abruf bereit.

Die Biologische Station Unna | Dortmund hofft darauf und wirbt nun darum, dass zumindest ein Teil der vielen niedergeschriebenen Maßnahmen auch umgesetzt werden kann.

Alles Gute für 2015

Frohes_NEues_klein

Die ersten Glücksboten wurden bereits entdeckt: ein kleiner Schornsteinfeger mit Glücksklee bewacht das Informationsschild am Aussichtsturm des NSG Beversee.

Das Team der Biologischen Station wünscht allen Naturfreunden einen guten Start in das neue Jahr und sagt Danke für die gute Zusammenarbeit, Ihr Engagement und die tatkräftige Unterstützung.

Für das neue Jahr wünschen wir Ihnen eindrucksvolle Naturerlebnisse, Gesundheit und Glück!

 

Mit 1500 PS für Kröten im Einsatz

„Kommandobefehl Naturschutz“ lautete der wahrscheinlich selten zu hörende Auftrag für den Bergungspanzer 3, der am 22. Oktober auf dem Standortübungsplatz Hengsen-Opherdicke unterwegs war.

Kreuzkröte008Um neue Stillgewässer anzulegen, räumte der sogenannte „Büffel“ Erdreich an verschiedenen Stellen entlang des angrenzenden Naturschutzgebietes Hengser Bachtal beiseite. Die entstandenen Senken werden sich schon bald mit Wasser füllen und allmählich mit gewässertypischen Pflanzen bewachsen. Die Standorte der Tümpel wurden gezielt in offene Grünlandbereiche gelegt, damit sie nicht von Gehölzen beschattet werden. Nur so ist gewährleistet, dass die Stillgewässer später von Amphibien wie beispielsweise der Kreuzkröte erfolgreich als Laichhabitat angenommen werden.

Neben der Aushebung der Stillgewässer sorgten die Panzerfahrer auch mit eng gefahrenen Geländemanövern an vorher bestimmten Stellen für das Aufreißen der Grasnarbe. Dies sieht zwar wüst aus, ist jedoch essentiell für viele Pflanzenarten, die nur auf Rohboden keimen und unter der Lichtkonkurrenz anderer Arten kaum schlecht aufwachsen können.

Seitdem auf dem Standortübungsplatz nicht mehr mit sogenanntem schwerem Gerät geübt wird, verlanden die ehemals durch Panzermanöver entstandenen Fahrspuren und Geländemulden. Um sie als Lebensraum für Amphibien und seltene Pflanzenarten zu erhalten, müssen sie etwa alle 10 Jahre wieder ausgehoben werden.

Büffel3_operdicke_min

Neben Anke Bienengräber von der Biologischen Station Unna│Dortmund freuten sich Jürgen Pesch vom zuständigen Forstamt der Bundeswehr und Hermann Knüwer vom Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Unna, dass die Glückauf-Kaserne Unna den Bergungspanzer außer der Reihe für den Naturschutz zur Verfügung stellte.

Tag des Apfels

Trotz des etwas trüben Wetters ist die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund mit dem Verlauf des “Tag des Apfels” auf dem Gelände der Ökologiestation am vergangenen Samstag sehr zufrieden.

Tag des Apfels - Apfelsaftpresse der Biologischen Station

frisch gepresst – an der Apfelsaftpresse der Biologischen Station

Sowohl die angebotene Exkursion in die Lippeaue, als auch der Stand der Biologischen Station, der insbesondere über die in den Naturschutzgebieten der Lippe- und Ruhraue weidenden Heckrinder als “Helfer in der Landschaftspflege” informierte, waren sehr gut besucht.

Interessenten am Bezug von Heckfleisch machten reichlich Gebrauch davon, ihre Kontaktdaten in den ausgelegten Listen zu hinterlassen.

Für das leibliche Wohl bot die Biologische Station, wie bereits im vergangenen Jahr, Heckrindgulasch mit Krautsalat an, der bereits am Nachmittag ausverkauft war.

Bauarbeiten im Strickherdicker Bachtal – not amused . . .

. . . so könnte man die Gefühlslage beim derzeitigen Anblick des Naturschutzgebietes Strickherdicker Bachtal in Fröndenberg beschreiben, um nicht laut auf Deutsch loszufluchen. Längs durch fast das gesamte NSG zieht sich bachbegleitend eine Baustraße und schwere Fahrzeuge fahren Material und Werkzeug in das NSG auf das Grünland und die Feuchtbrachen.

Baustrasse ins NSG - nach Abschluss der Arbeiten wird die Trasse rückgebaut

Baustrasse ins NSG – nach Abschluss der Arbeiten wird die Trasse rückgebaut

Anlass ist der parallel zum Strickherdicker Bach verlaufende Abwasserkanal, der das Schmutzwasser aus Strickherdicke in Richtung Langschede/Dellwig und zur Kläranlage transportiert. Dieser inzwischen in die Jahre gekommene Kanal wird von der Stadt Fröndenberg mit einem speziellen Verfahren saniert, um Schadstellen und Undichtigkeiten zu beheben und damit ein Eindringen von Abwasser in das Grundwasser und vor allem umgekehrt von Grundwasser in das Rohrsystem zu verhindern. Statt einer neuen Rohrleitung wird in das schadhafte alte Rohrnetz ein Kunststoffschlauch, ein “Inliner”, eingezogen, der für Jahrzehnte Dichtigkeit und Abfluss garantieren soll. Dazu sind allerdings schwere Maschinen und Fahrzeuge nötig, die im Abstand von mehreren hundert Metern an die vorhandenen Kanalschächte gelangen müssen.

 

Kleines Gerät - das große folgt erst noch . . .

Kleines Gerät – das große folgt erst noch . . .

Nach diffiziler Abstimmung wurde zwischen der Stadt Fröndenberg, der Unteren Landschaftsbehörde und den Baufirmen unter Beteiligung der Biologischen Station ein Weg gefunden, der einen möglichst schonenden Eingriff in das NSG ermöglicht. Die besonders wertvollen und nassen Grünlandbrachen auf der Westseite des Strickherdicker Baches sind von der Befahrung weitestgehend ausgenommen worden, obwohl der Kanal just auf dieser Seite verläuft. Stattdessen wird auf der trockeneren Ostseite gefahren und nur im Bereich der anzugreifenden Schächte erfolgt ein Übersetzen über den Bach.

Für den Naturschutz im Gebiet ein herber Rückschlag – dennoch ist die dringend erforderliche Maßnahme aufgrund der vorliegenden Leitungsrechte nicht zu vermeiden gewesen – alternativlos nennt man das . . . Durch den guten Willen aller Beteiligten und die entsprechende Sensibilität bei der Planung und Ausführung wird jetzt allerdings auf eine Minimierung des Eingriffs Wert gelegt. Trost am Rande: Als Ausgleich entschlammt die Stadt Fröndenberg zwei völlig verlandete Kleingewässer, die in den 1980er Jahren dort für die Amphibienwelt angelegt worden waren. Und: Derzeit lässt der Kreis Unna ein Konzept erstellen, dass die Renaturierung des Bachlaufes auf eben der jetzt beanspruchten östlichen Bachseite prüft. Möglicherweise wird also in einigen Jahren an gleicher Stelle wieder eine Baustraße für Aufsehen sorgen – dann aber mit dem Ziel, die Wertigkeit des Bachabschnittes entscheidend zu erhöhen.

Trostpflaster: Entschlammung verlandeter Kleingewässer im Gebiet

Trostpflaster: Entschlammung verlandeter Kleingewässer im Gebiet

Gerade noch rechtzeitig – Tümpelentschlammung

Trotz der Haushaltssperre des Landes und des Kreises für nicht verpflichtende Ausgaben konnte in diesem Herbst doch noch einer der Tümpel im NSG Uelzener Heide/Mühlhauser Mark erfolgreich entschlammt werden – gerade noch rechtzeitig vor einem Starkregenereignis. Dieses Stillgewässer gehört nämlich zum Monitoringprogramm des LANUV für den Erhaltungszustand der Laubfrösche und wird im kommenden Jahr routinemäßig untersucht. Andernfalls hätten die Frösche im nächsten Frühjahr keine guten Bedingungen für die Laichablage vorgefunden, da der Tümpel vollständig mit Röhricht zugewachsen war.
Teichentschlammung