Einzug – Umzug – Endrunde

Zwei hungrige Schnäbel warten auf ihre Fütterung, Bergkamen-Heil am 26.06.2014 Foto: Günter Reinartz

Zwei hungrige Schnäbel warten auf ihre Fütterung, Bergkamen-Heil am 26.06.2014 Foto: Günter Reinartz

 

Das war eine turbulente Vorrunde: Fünf Kunsthorste für den Weißstorch hat die Biologische Station seit 2008 durch die Schlosserei Delbeck und die Umweltwerkstatt Lünen bauen und von Konrad Linnemann und Team aufstellen lassen, vier davon in der Lippeaue zwischen Werne-Stockum und Bergkamen-Heil, einer in der Ruhraue in Fröndenberg. Und bis auf einen haben alle Nester in der Qualifikation zur Endrunde eine gewichtige Rolle gespielt.

Beinahe unangefochten ins Finale ist nur der Horst auf dem Stadtgebiet Hamm am Gersteinwerk gekommen. Dort haben zwei Störche zwei Jungvögel ausgebrütet, die es dann aber leider beide nicht geschafft haben und früh verschieden sind. So bleibt nur ein Anlauf in der nächsten Saison.

Der im März hoffnungsvoll gestartete Horst an der Blänke Disselkamp war offenbar heftig umkämpft. Nach intensiven Nestbauaktivitäten hat es im April dann aber einen Umzug des dominierenden Paares (zumindest einer der Vögel ist individuell von G. Reinartz aufgrund der Ringnummer identifiziert worden) gegeben: Und zwar auf den Schlauchturm des von den Heiler Bauern liebevoll restaurierten Feuerwehrhauses in Heil. Im Zuge der Renovierung hatten die Heiler eine Storchennisthilfe bei der Biostation angefragt und damit den richtigen Riecher bewiesen: Inzwischen hat das Paar in Heil zwei Jungvögel ausgebrütet, die beide gefüttert werden.

Leer ausgegangen und ausgeschieden ist der Horst unterhalb der Ökologiestation in Bergkamen-Heil. Der vom Beobachtungsturm gut einsehbare Mast mit Blick auf die Rieselfelder Werne war in diesem Jahr ohne Chancen bei den Störchen. Aber das kann sich ja bei der Qualifikation in den nächsten Jahren ändern . . .

Besonders spektakulär ist der Bezug der Nisthilfe in der Ruhraue Fröndenberg. Dort hatte sich auf dem von den Stadtwerken Fröndenberg gesponserten Masten zunächst ein Paar mit Beteiligung eines beringten zweijährigen Vogels angesiedelt. Nach einigen Rangkämpfen ist dieser Vogel aber durch einen unberingtes Tier ersetzt worden. Das neue Paar hat dann im zweiten Anlauf erfolgreich  zwei Jungvögel ausgebrütet. Allerdings ist einer der beiden Jungvögel inzwischen gestorben. Spektakulär ist die Brut dort deshalb, weil auch Experten die Ruhraue nicht zu den Favoriten gerechnet haben: dort ist bisher keine weitere Brut eines Storchenpaares bekannt.

In der Endrunde sind jetzt also die Heiler Störche im Dorf mit Zukunft und das Paar auf dem Stadtwerke-Mast im NSG Kiebitzwiese in Fröndenberg. Wir drücken beiden Finalteilnehmern die Daumen und hoffen auf die erste erfolgreiche Brut eines Weißstorches im Kreis Unna!

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