Einsatz im LB 129

Im Geschützten Landschaftsbestandteil 219, welcher zwischen der Königslandwehr und dem Dattel-Hamm-Kanal liegt, wurden Ende Oktober von der Biologischen Station umfangreiche Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt. Auf einer weitläufigen Offenlandfläche erfolgte ein Abtrag der organischen Bodenauflage.

Klein, unscheinbar und doch faszinierend – der gefährdete Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata) konnte 2012 erstmals im LB 129 festgestellt werden.

Klein, unscheinbar und doch faszinierend – der gefährdete Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata) konnte 2012 erstmals im LB 129 festgestellt werden.

Das LB 129 liegt im Bereich der Großen Heide, einem großen Heidegebiet, welches sich noch Mitte des 19. Jahrhunderts südlich der Königslandwehr von Beckinghausen aus mehrere Kilometer gen Osten erstreckte. Hier stehen Gleyböden an, die sich aus lehmigen Sanden und einer wasserundurchlässigen, tonig-lehmigen Stauschicht zusammensetzen. Die Flächen sind daher fast das gesamte Jahr über vernässt. Ein Umstand der durch die Bergsenkung in diesem Bereich verstärkt wird und sich positiv auf nässe- und feuchtigkeitsbedürftige Pflanzen auswirkt.
Eine Besonderheit des LB 129 sind Vorkommen von seltenen Pflanzenarten der nährstoffarmen Sandlandschaften – ein Vermächtnis der alten Heidelandschaft, von der das Gebiet einstmals geprägt war. Durch Eingriffe in die geschlossene Grasnarbe und die Offenlegung von sandigen Substraten sowie durch die Schaffung von vegetationslosen bzw. -armen Bereichen konnten schon in den Vorjahren Erfolge erzielt werden. Als verschollen geltende, seltene Arten etablierten sich auf den neu geschaffenen Lebensräumen.

Sehr effektiv - mit dem Kleinbagger wird die organische Biomasse der Fläche vom Oberboden abgeschält und Baumwurzeln herausgezogen.

Sehr effektiv - mit dem Kleinbagger wird die organische Biomasse der Fläche vom Oberboden abgeschält und Baumwurzeln herausgezogen.


Im Oktober war es dann wieder einmal soweit. Die Abschiebefläche und das umliegende Grünland waren weitgehend abgetrocknet, so dass die Arbeiten starten konnten. Nach erfolgter Entbuschung wurde mit einem Kleinbagger von einer Fläche von knapp 0,2 ha der organische Oberboden abgetragen. Baumstümpfe und –wurzeln wurden dabei weitgehend entfernt. Das Ergebnis dieser Arbeiten war eine offene, schlammige Fläche, die sich schon zum Ende der Baggerarbeiten mit Wasser füllte.
Die Aussichten sind also vielversprechend.
Nutzte an den letzten Sonnentagen Ende Oktober noch schnell die neu abgeschobene Freifläche für die Eiablage – die Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum).

Nutzte an den letzten Sonnentagen Ende Oktober noch schnell die neu abgeschobene Freifläche für die Eiablage – die Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum).