Auf den Spuren des Bergbaus rechts und links der Lippe

Am Pfingstwochenende war der Westfälische Naturwissenschaftliche Verein e.V. zu Besuch in den Naturschutzgebieten im Norden des Kreises Unna. Der Startschuss der Tagung fiel auf der Ökologiestation am Westenhellweg, wo Anke Bienengräber das fachkundige Publikum in Empfang nahm und die Arbeit der Biologischen Station vorstellte. Auf dem hofnahen Aussichtsturm wurde zusammen ein erster Blick auf die Altwasser im Naturschutzgebiet „Lippeaue von Werne bis Heil“ geworfen. Und natürlich wurde auch ein Abstecher auf die alte Deponie gemacht, von der die ehemaligen Rieselfelder Werne mit ihren weitläufigen Grünlandflächen gut einsehbar sind.

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Am Pfingstsonntag ging es dann gemäß dem Motto „auf den Spuren des Bergbaus rechts und links der Lippe“ weiter in das Naturschutzgebiet „Beversee“. Hier stellten Kerstin Conrad (Biologische Station), Bernd Margenburg (NABU Unna) und Götz Heinrich Loos (Uni Bochum) das Gebiet, das Gebietsmanagement und die eine oder andere Besonderheit und Rarität vor.

Ohne die Biologische Station ging es weiter in das Naturschutzgebiet „Lippeaue von Lünen bis Schleuse Horst“ sowie am Pfingstmontag in die „Wälder bei Cappenberg“. Bei bestem Exkursionswetter ein rundum gelungenes und vielgestaltiges Programm.

Erlebe die Lüner Lippeaue…!

Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Muttertagssonntag (10. Mai) der Rundweg „Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue“ offiziell eröffnet. Drei Jahre lang hatte die Biologische Station in enger Kooperation mit dem Landschaftsarchitekturbüro Hoff aus Essen intensiv an diesem Projekt gearbeitet.

Ca. 150 geladene Gäste und interessierte Bürger fanden sich an der Lippekaskade in der Lüner Innenstadt ein, um dem Festakt beizuwohnen. Neben den Vertretern der Projektpartner – Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V., Stadt Lünen, Lippeverband und Regionalverband Ruhr – sprachen Landrat Makiolla und Herr Müller von der Bezirksregierung Arnsberg Grußworte. Anschließend nahmen ca. 110 Personen an der von ADFC-Ortsgruppen begleiteten Fahrradtour teil. Die Tour führte über den Lippedeich in den westlichen Teil des Erlebnisrundweges vorbei an vier der insgesamt 16 Erlebnisstationen, wo es jeweils entsprechende Erläuterungen gab. An der Schlossmühle Lippholthausen erwartete die Teilnehmer ein von den Mühlenfreunden vorbereiteter Imbiss, mit dem die Veranstaltung ausklang.

 

Die Palette der Themen, die die Erlebnisstationen aufgreifen, reicht von den vielfältigen Lebensräumen der Lippeaue mit ihren Bewohnern über die Schiffbarmachung und Nutzung der Lippe sowie den Landschaftswandel der Aue bis hin zum römischen Uferkastell, ehemaligen Industriestandorten, dem ehemaligen Schloss Buddenburg und der Stadt Lünen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Projekt-Homepage:

NATUR- UND KULTURLANDSCHAFTSERLEBNIS LÜNER LIPPEAUE (mit Flyer zum download)

oder als lesenswerten Artikel im NATURREPORT 2015.

Faltblätter mit Karte zum Rundweg erhalten Sie bei der Stadt Lünen und auf der Biologischen Station!

Auf zu den Heckrindern am Gerstein-Kraftwerk…!

Heckrinder beobachten in der Lippeaue unter dem Gerstein-Kraftwerk

Heckrinder beobachten in der Lippeaue unter dem Gerstein-Kraftwerk …

Diesem Ruf der Interessengemeinschaft Ornithologie und Naturschutz Werne (IGONA) gemeinsam mit der Biologischen Station folgten in den frühen Abendstunden des 6. Mai ca. 25 Teilnehmer im Alter von zehn bis weit über siebzig…

... Menschen beobachten am Gerstein-Kraftwerk

… Menschen beobachten am Gerstein-Kraftwerk

Die Heckrindherde in der Lippeaue bei Werne-Stockum führte bereits mehrere Kälber und ließ insbesondere die Fotografen auf ihre Kosten kommen. Familie Linnemann, die die Tiere vor Ort betreut und Herr Klinger von der Biologischen Station erläuterten das seit Ende der 1990er Jahre laufende Projekt und standen zur Beantwortung jeglicher Fragen zu den Tieren zur Verfügung.

Herr Nowack machte die Vogelwelt des Gebietes erlebbar.

Die Heckrindherde präsentierte sich und ihre Pflegearbeiten in der Lippeaue fotogen im Abendlicht

Die Heckrindherde bei ihrer Pflegearbeit präsentierte sich fotogen im Abendlicht

Kiebitz-Paddock in der Kiebitzwiese

Der Storchenmast ist nur scheinbar eingefangen . . .

Der Storchenmast ist nur scheinbar eingefangen . . .

Auf den ersten Blick denken wohl viele Besucher des Naturschutzgebietes Kiebitzwiese in Fröndenberg verwundert an eine neue Pferdekoppel – und das mitten auf der Heckrindweide. Aber der Zaun gilt nur mittelbar Vierbeinern. Und diese sollen nicht innerhalb, sondern außerhalb bleiben: vier Kiebitzpaare brüten im Mittelpunkt des Pferchs. Für einige Tage haben sich die Gebiets- und Heckrindbetreuer darüber verständigt, einen kleinen Teil der Beweidungsfläche temporär aus der Nutzung zu nehmen, nachdem im letzten Jahr keines der Brutpaare Schlupferfolg auf der Kiebitzwiese hatte. Zwar wurden 2014 mehrere Kiebitze auf der Kiebitzwiese flügge. Diese waren jedoch auf angrenzenden Flächen ausgebrütet worden. Alle Gelege auf der Beweidungsfläche vor dem Aussichtshügel wurden vor dem Schlupf der Jungvögel aufgegeben.

Fraß oder Tritt? Der Elektrozaun um die kleine Kiebitzkolonie auf der Kiebitzwiese soll es auf einfache Weise beantworten

Fraß oder Tritt? Der Elektrozaun um die kleine Kiebitzkolonie auf der Kiebitzwiese soll es auf einfache Weise beantworten

Mit einem einfachen Zaun um die kolonieartig angelegten Gelege soll jetzt festgestellt werden, ob für die letztjährigen Gelegeverluste hauptsächlich der Tritt durch die vor allem in diesem Bereich intensiv grasenden Heckrinder verantwortlich zu machen war. Oder ob Räuber wie Fuchs, Dachs, Marder und Krähe zuschlagen.

Gregor Zosel hat die ersten geschlüpften Jungvögel auf ihrer Wiese fotografiert

Gregor Zosel hat die ersten geschlüpften Jungvögel auf ihrer Wiese fotografiert

Inzwischen entfaltet die Koppel Wirkung: die ersten Küken sind geschlüpft und scheren sich keinen Deut um die weißen Flatterbänder. Jetzt müssen die Altvögel wieder die ganze Verantwortung übernehmen und ihre Pulli bis zum Flügge werden über die nächsten 5 – 6 Wochen bringen. Durch alle Gefahren – ob Tritt, ob Fraß . . .

Botanik-Arbeitskreis der Biostationen NRW zu Gast in Bergkamen

Treffen der Botaniker der Biostationen in NRW auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil

Treffen der Botaniker der Biostationen in NRW auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil

Die neuen Kartieranleitungen des Landes zur Erfassung von Lebensräumen, Pflanzen und Tieren und ihr Einsatz in der Praxis standen im Mittelpunkt des Botanikertreffens auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil. Eingeladen hatte die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund die botanisch arbeitenden Kollegen aus 40 Biologischen Stationen in NRW.

Abschließend das NSG Beversee als Anschauungsobjekt für mehr oder weniger gelungene  Pflegemaßnahmen

Abschließend das NSG Beversee als Anschauungsobjekt für mehr oder weniger gelungene Pflegemaßnahmen

Der nahezu alljährlich stattfindende Erfahrungsaustausch diente auch dazu, Erfahrungen beim Vegetations- und Flächenmanagement auszutauschen sowie neue Entwicklungen, Geräte und Methoden vorzustellen.

Die abschließende Exkursion ins naheliegende Naturschutzgebiet Beversee holte alle verbliebenen Teilnehmer schnell wieder von den theoretischen Höhenflügen auf die reale Ebene der Alltagsprobleme beim Management naturschutzwürdiger Flächen.

Fotowettbewerb: “Lebendige Gewässer in Nordrhein-Westfalen”

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW hat gemeinsam mit der NRW-Stiftung pünktlich zum Frühlingsanfang einen Fottowettbewerb an den Start gebracht: “Lebendige Gewässer in Nordrhein-Westfalen” ist das Thema.

mkulnv_190x168_150309_twBis zu 4 Fotos pro Teilnehmer/-in können eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 19.03.2016. Danach entscheiden Bürger und Bürgerinnen durch Online-Voting über die 12 besten Fotos, die wahrscheinlich in einem Fotokalender für das Jahr 2017 veröffentlicht werden. Den Ausschreibungstext sowie die Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Seite www.fotowettbewerb.nrw.de – ebenso den Link zum Upload.

Ein kalter Frühlingsbeginn in den Rieselfeldern Werne

Ein kalter Frühlingsbeginn in den Rieselfeldern Werne

Exkursionsgruppe in den Rieselfeldern

Exkursionsgruppe in den Rieselfeldern …

Nur 3,5 ° C schreckten am Samstag Morgen (21. März 2015) knapp 20 Naturfreunde nicht ab, der Einladung der Interessengemeinschaft Ornithologie und Naturschutz Werne (IGONA) sowie der Biologischen Station Kreis | Dortmund in die in der Lippeaue gelegenen ehemaligen „Rieselfelder Werne“ zu folgen.

Hatte es in den frühen Morgenstunden noch kräftig geregnet, blieben die Wolken während der 3-stündigen Exkursion dankenswerter Weise geschlossen, zeitweise ließ sich sogar die Sonne blicken.

Rieselfelder

… unter fachkundiger Leitung

Die Blänken zeigten sich randvoll gefüllt und das Weideland großflächig überstaut.

Zahlreiche gefiederte Bewohner und Gäste gab es an diesem Morgen in der renaturierten Kulturlandschaft zu entdecken:

Lachmöwe
Bekassine
Stockente
Schnatterente
Knäkente
Krickente
Kanadagans
Nilgans
Graugans
Rostgans
Blessgans
Graureiher
Silberreiher
Mäusebussard
Rohrweihe
Wanderfalke
Rohrammer
Wiesenpieper
Feldlerche

Nähere Informationen zur naturnahen Entwicklung der Rieselfelder gibt ein Beitrag im NATURREPORT 2013 der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V. (NFG).

 Ca. 100 Blessgänse überflogen am Samstag Morgen die Rieselfelder Werne auf dem Zug in ihre arktischen Brutgebiete.

Ca. 100 Blessgänse überflogen am Samstag Morgen die Rieselfelder Werne auf dem Zug in ihre arktischen Brutgebiete.

Hinweisschilder bitten um Rücksichtnahme auf die gefiederten Bewohner und Gäste der Rieselfelder.

Hinweisschilder bitten um Rücksichtnahme auf die gefiederten Bewohner und Gäste der Rieselfelder.

Erlebnis Lüner Lippeaue

Projekt „Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue“

Station Wehr Beckinghausen im Projekt „Natur- und Kulturlandschaftserlebnis
Lüner Lippeaue“

Das Projekt “Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue” geht auf die Zielgerade! Die Eröffnung des Erlebnisrundweges findet statt am Sonntag, 10. Mai, 11.00 Uhr an der Lippekaskade in Lünen.

Nähere Informationen zum Projekt gibt derzeit ein Beitrag im Naturreport 2015. Die Webseite befindet sich noch im Aufbau, ein Faltblatt mit Karte wird zur Eröffnung bereit liegen.

Effektive Erlenentferner

Inzwischen schon traditionell treffen sich die Aktiven des Naturschutzbundes Fröndenberg zweimal jährlich zum “Erlenzupfen” auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg. Eingeladen vom Landschaftswächter Gregor Zosel ging es am 21.02.2015 dem in einigen Teilbereichen unerwünschten Erlenaufwuchs an die Wurzeln. Zudem wurden die umlaufenden Gräben an der Werner-von-Siemens-Straße gereinigt und Müll gesammelt.

Vor . . .

Vor . . .

Ausgerüstet mit Wiedehopfhaue, Spaten, Ampferstechern und Astscheren wurden Gewässerränder und Feuchtbrachenabschnitte von den zahlreich aufgelaufenen Erlen befreit. In diesen Bereichen befinden sich die bevorzugten Rast- und Nahrungsflächen für Wat- und Wasservögel.

. . . und nach der Erlenentfernung - einstimmige Zufriedenheit.

. . . und nach der Erlenentfernung – einstimmige Zufriedenheit.

Erstaunlich leicht ließen sich diesmal die Jungerlen auf den geringfügig überstauten Flächen samt Wurzelwerk entfernen, während auf dem Trockenen teilweise nur gekniffen werden konnte. Im Spätsommer wird an diesen Stellen noch erhebliche Nacharbeit anfallen.

Nach getaner Arbeit wurde gemeinsam im Heckrindunterstand gefrühstückt – statt Heu gab es allerdings Brot, Wurst und Kuchen . . .

 

Mit 66 Händen im Einsatz

Kampfkräftige Jecken unter sich!

Nur der Gladiatorenhelm fehlt: Kampfkräftige Jecken im Colosseum am Ebberg im Einsatz!

Strahlender Sonnenschein, gefühlt mehr Helfer als je zuvor – und eine Bilanz die sich sehen lassen kann:

Das bleibt vom diesjährigen Arbeitseinsatz der AGON Schwerte mit Unterstützung der Biostation am Karnevalswochenende in Erinnerung.

Wie alljährlich hatte die AGON zum alljährlichen Pflegeeinsatz ins Naturschutzgebiet Ebberg geladen, in diesem Jahr am 14.02.

 

 

 

Ob Gehölzarbeiten, . . .

Ob Gehölzarbeiten . . .

 

Die Orchideenbestände sollten freigeschnitten, Ginsterflächen entkusselt und Steilwände wieder licht gestellt werden, um auch Pionierarten das Überleben in dem ehemaligen Ruhrsandsteinbruch zu sichern.

. . . oder das Freischneiden versaumter Bereiche . . .

. . . oder das Freischneiden versaumter Bereiche . . .

 

 

Egal ob über 80 oder noch unter 20 Jahre – genügend Helfer aller Altersstufen stürzten sich auf die drei zu bearbeitenden Kernbereiche und leisteten ganze Arbeit. Die jüngeren unter den Mitarbeitern staunten dabei nicht schlecht, was die langjährigen AGON-Aktivisten z. T. auch jenseits der 80 noch alles bewegten  . . .

. . . sind jung und älter tatkräftig im Einsatz!

. . . überall sind jung und älter tatkräftig im Einsatz!

 

 

 

 

 

 

 

 

Wolfgang Pitzer teilte die Gruppen so effektiv ein, dass nach knapp 6 Stunden weit mehr als das ursprünglich geplante Pensum geschafft war. Kurze Belohnung zwischendurch: die traditionell von der AGON gereichte Erbsensuppe.

Stärkung inklusive: die von der AGON gereichte Erbsensuppe gibt noch einmal den richtigen Schub

Stärkung inklusive: die von der AGON gereichte Erbsensuppe gibt noch einmal den richtigen Schub

 

Das Endergebnis stellte dann alle auch wirklich zufrieden: sowohl die Orchideenbereiche als auch zwei weitere Steinbruchsohlen gehen wieder voll besonnt und zunächst ohne stärkeren Gehölzaufwuchs in das Frühjahr.

Hier können sich die lichtliebenden, konkurrenzschwächeren Knabenkräuter sowie auch Eidechsen, Schleichen und Amphibien gegen die schattenwerfenden Gehölze behaupten. Was jetzt noch fehlt: dem Orpheusspötter ist in den Randbereichen eigentlich der ideale Brutplatz gerichtet worden . . .

Freigestellter Bereich der ersten Sohle.

Freigestellter Bereich der ersten Sohle.