Schutzmaßnahme für den Eisvogel

Soforthilfe für den Eisvogel - ein Weidezaun soll das Brutgeschäft vor Störungen durchvor freilaufende Hunde schützen

Soforthilfe für den Eisvogel - ein Weidezaun soll das Brutgeschäft vor Störungen durch freilaufende Hunde schützen

In den ehemaligen Rieselfeldern Werne wurde der Landschaftspflegetrupp der Biologischen Station in der vergangenen Woche an einem Abschnitt des Hornebaches aktiv. In der Steilwand des Hornebaches hat in diesem Jahr wieder einmal ein Eisvogelpaar eine Brutröhre bezogen und ist derzeit mit der Aufzucht seiner Jungen beschäftigt. Dieses Treiben wurde durch zahlreiche freilaufende Hunde gestört, so dass die vorliegende Brut in Gefahr war aufgegeben zu werden. Um dies zu verhindern wurde vom Landschaftspflegetrupp ein Zaun aufgestellt, der verhindern soll, dass Hunde die entsprechende Stelle der Ufersteilwand hinabjagen können.

Die Biologische Station bittet Sie in den Naturschutzgebieten des Kreises Unna auf den Wegen zu bleiben und ihren Hund an der Leine zu führen. Auch Trampelpfade in Wiesen und Weiden sind keine ausgewiesenen Wanderwege und sollten nicht begangen werden. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.

Am vergangenen Mittwoch …

Das Entwicklungskonzept für die Rieselfelder wird vorgestellt

Das Entwicklungskonzept für die Rieselfelder wird vorgestellt

…. ging es für rund 25 Teilnehmer zusammen mit der Biologischen Station und dem NABU Werne, vertreten durch Herrn Nowack in die ehemaligen Rieselfelder der Stadt Werne. Nachdem das Entwicklungskonzept und dessen derzeitiger Umsetzungsstand erläutert wurden, konnten die Teilnehmer auf den immer noch stark vernässten Grünlandflächen des Gebietes zahlreiche seltene Vogelarten bei ihrer Nahrungssuche und Balz beobachten. Durch Fernglas und Spektiv waren u.a. Austernfischer, Schafstelze, Kiebitz und Flussregenpfeifer zu beobachten.

mit Fernglas und Spektiv eröffnet sich ein Blick auf die Raritäten

mit Fernglas und Spektiv eröffnet sich ein Blick auf die Raritäten

Blütenflor am Wegesrand

Mit einem Schlag sind die Bäume belaubt und die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Wir möchten Ihnen daher ein paar interessante Pflanzen vorstellen, die sie gerade bei einem Spazierganz an den Wegesrändern des Naturschutzgebietes Beversee entdecken können.

Maiglöckchen am Wegesrand

Maiglöckchen am Wegesrand

Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) ist ein typischer Frühblüher und ist leicht an den beiden gegenübergestellten, großen Blättern zu erkennen. Verwechseln Sie das Maiglöckchen jedoch nicht mit dem anderenorts wachsenden Bär-Lauch. Maiglöckchen sind giftig und sind für den häuslichen Verzehr nicht geeignet!

... so sieht man die Glöckchen ....

... so sieht man die Glöckchen ....

 

Der Kriechende Günsel (Ajuga reptans) ist eine sehr niedrig wachsende Art. Er bildet lange oberirdische Ausläufer, an deren Ende er wurzelt und sich auf diese Art weiter ausbreitet.
Er gehört, wie der Gundermann, mit dem der Kriechende Günsel derzeit leicht verwechselt werden kann, zu den Lippenblütern. Wie auf dem Foto jedoch gut zu erkennen ist, fehlt dem Kriechenden Günsel die sogenannte Oberlippe, die sich beim Gundermann helmförmig über die einzelne Blüte neigt.

Kriechender Günsel - Ajuga reptans

Kriechender Günsel - Ajuga reptans

Der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum) hat eine faszinierende Bestäubungsmethode entwickelt. Insekten, die von dem ausströmenden Aasgeruch der Pflanze angelockt werden und in die Blüte fliegen, werden dort für eine Nacht gefangen gehalten. Nachdem das Insekt über Nacht mit Blütenpollen bepudert wurde, setzt ein Mechanismus ein, der das Tier wieder unversehrt in die Freiheit entlässt. Der Pollen wird von dem Insekt zu anderen Pflanzen transportiert, die es dann bestäuben kann.

Die intensiv duftende Blüte des Aronstab ist eine Fliegenfalle

Die intensiv duftende Blüte des Aronstab ist eine Fliegenfalle

Die Große Sternmiere (Stellaria holostea) hat feine weiße Blütenblätter und ist von zierlichem Wuchs. Meist können Sie diese Art Truppweise an den Wegrändern des Naturschutzgebietes stehen sehen. Diese recht häufige Art wächst typischerweise in krautreichen Eichen-Hainbuchen-Wäldern oder Buchen-Mischwäldern. Auch in den Säumen artenreicher Hecken ist diese Art zu finden.

Die Große Sternmiere - Stellaria holotea

Die Große Sternmiere - Stellaria holotea

Seltener bekommt der Besucher die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) zu Gesicht. Sie kommt natürlicherweise in Sumpfwiesen, an Quellen, Bächen oder auch an Gräben vor. Darüber hinaus wächst sie auch in sumpfigen Bruchwäldern oder bachbegleitenden Auewäldern. Im NSG Beversee steht sie in den Sickerrinnen entlang der aufgeschotterten Wege. Ihre dottergelben, auffälligen Blüten sind nur für kurze Zeit zu bewundern.

Sumpfdotterblume - Caltha palustris

Sumpfdotterblume - Caltha palustris

So schön die Blüten dieser Pflanzen auch sind, bitten wir Sie herzlich darum, diese vom Wegesrand aus zu bewundern und nicht zu pflücken. Wir danken Ihnen für ihr Verständnis.

Es tut sich was !

Es tut sich was – Renaturierung in der Lippeaue im Raum Werne-Süd ! Unter diesem Titel findet am 09.05.2012 eine gemeinsame Exkursion von Ornithologischer Arbeitsgemeinschaft Kreis Unna und der Biologischen Station statt. Im Bereich der ehemaligen Rieselfelder der Stadt Werne wurden umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durch den Kreis Unna und den Lippeverband umgesetzt. Vorgestellt werden die Maßnahmen und das Entwicklungskonzept für die Auenflächen …. Schauen Sie doch in unser Veranstaltungsprogramm!

Frühjahrsfest auf der Ökologiestation

Am 28. April fand auf der Ökologiestation wieder einmal die Messe Natur und Garten statt. Die Biologische Station war bei diesem Frühjahrsfest mit einem Stand zum Thema Waldnaturschutz vertreten. Hier hatten die Besucher bei strahlendem Sonnenschein die Möglichkeit mit den Mitarbeitern der Biologischen Station ins Gespräch zu kommen und sich zu verschiedenen waldgeprägten Naturschutzgebieten des Kreises Unna zu informieren.

Kam bei den Besuchern gut an – der Schautisch mit typischen Waldpflanzen und Tieren des Waldes.

Kam bei den Besuchern gut an – der Schautisch mit typischen Waldpflanzen und Tieren des Waldes.

Es geht wieder raus – noch zwei Exkursionen !

Am 02.05.12, um 17.30 führt Sie Klaus Klinger zu den “Heckrindern in der Lippeaue und stellt dort das Beweidungsprojekt am Fuße des Gerstein-Kraftwerks (Hamm) vor.

Der Ebberg in Schwerte ist am Sonntag dem 06.05.2012 wieder einmal Exkursionsziel unter dem Motto “Was macht die Kröte im Steinbruch“. In den Kleingewässern des NSG Ebberg kommt eine Vielzahl von Amphibien vor, die sich wenn sie wollen – also die Amphibien – Ihnen vorstellen!

Mehr zu den Exkursionen, wie z.B. die Treffpunkte, entnehmen Sie bitte den Veranstaltungshinweisen!

zwei Exkursionen stehen an

Am 25.04.12, um 17.30 findet eine Exkursion unter dem Titel – “Es läuft, neues Wasser für das Naturschutzgebiet Kiebitzwiese” – statt. Gregor Zosel und Falko Prünte führen Sie sachkundig durch das Naturschutzgebiet und zeigen unter anderem auf, wie von wasserbaulichen Maßnahmen der jüngeren Vergangenheit insbesondere die Vogelwelt spontan profitieren konnte.
Versäumen Sie auch nicht am Samstag 28.04.2012, 10.00 Uhr unsere Exkursion zum Thema Gewässernaturschutz in der Lippeaue, geführt von Rolf Ohde, im Umfeld der Ökologiestation. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit die Messe Natur und Garten auf dem Gelände der Ökologiestation zu besuchen.

Lesen Sie dazu auch den Programmhinweis!

Druckfrisch !

Der Farbgeruch strömt noch aus … Gestern wurde der neue “Naturreport” der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf fast 150 Seiten präsentiert der 16. Band wieder eine Vielfalt von Themen rund um den Natur- und Umweltschutz im Kreis Unna.

Der neue Naturreport Nr. 16 2012

Der neue Naturreport Nr. 16 2012

Diesjähriger Schwerpunkt ist die Umweltpädagogik, ein Themenkomplex der sich auch im Umfeld der Ökologiestation in verschiedenen interessanten Artikeln facettenreich wiederfindet.

Die Biologische Station für den Kreis Unna stellt einen kleinen Ausschnitt ihres letztjährigen Wirkens in drei Fachbeiträgen zum Naturschutz- und FFH-Gebiet Wälder bei Cappenberg vor. Es geht hier unter anderem um aktuelle Entwicklungen im Konfliktfeld Naturschutz und Forstwirtschaft.

Der Naturreport liegt an der Ökologiestation, Westenhellweg 110, 59192 Bergkamen und in der Kreisverwaltung, Platanenweg 17, Unna aus. Sie können ihr Exemplar auch über die Herausgeberin, die Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V. beziehen:

entweder in der Ökologiestation Bergkamen Fon 0 23 89 / 98 09 60

oder in der NFG Geschäftsstelle in der Kreisverwaltung NFG Geschäftsstelle

Artenschutzmaßnahme im NSG Beversee

Im NSG Beversee hat die Biologische Station in Kooperation mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) eine Artenschutzmaßnahme für den Kammmolch durchgeführt.
Über das gesamte Beverseegebiet liegen über hundert Bombentrichter verstreut, die durch Bombenabwürfe im zweiten Weltkrieg entstanden sind.

Der Grasfrosch macht es vor – mehrere Laichballen in einem der freigestellten Bombentrichter.

Der Grasfrosch macht es vor – mehrere Laichballen in einem der freigestellten Bombentrichter.


Diese Trichter sind zum überwiegenden Teil ganzjährig wasserführend und fischfrei. Da die Mehrzahl der Bombentrichter jedoch in den großflächigen Waldbereichen des Gebietes liegen, sind diese für den Kammmolch, einer Molchart, die besonnte, krautreiche Kleingewässer bevorzugt, als Laichhabitate weitgehend ungeeignet. Da eine Population dieser seltenen Art aus dem Beverseegebiet bekannt ist, wurden auf Anregung der Biologischen Station zwei potenziell geeignete Bombentrichter im Winter des vergangenen Jahres durch den RVR von Gehölzen freigestellt.

Mit Amphibienfallen ans Werk – dem Kammmolch auf der Spur.

Mit Amphibienfallen ans Werk – dem Kammmolch auf der Spur.

Um sicherzustellen, dass diese Art von Maßnahme zielführend ist, wird die Biologische Station in diesem Frühjahr sowie in den folgenden Jahren ein Monitoring durchführen, bei dem der Nachweis von Kammmolchen in den beiden Kleingewässern erbracht werden soll. Am Anfang der vergangenen Woche war es dann soweit und die ersten Amphibienfallen wurden ins Wasser gelassen.

Krautreicher, besonnter Bombentrichter – hier laicht der Kammmolch in den Blättern der Unterwasserpflanzen ab.

Krautreicher, besonnter Bombentrichter – hier laicht der Kammmolch in den Blättern der Unterwasserpflanzen ab.


 
Noch sind beide Gewässer aufgrund der früheren Beschattung durch die umstehenden Bäume sehr krautarm. Dies wird sich hoffentlich durch die Auflichtung bald ändern, so dass der Kammmolch in den Gewässern gute Vorraussetzungen zum Ablaichen vorfinden wird und aus den nah anliegenden Gewässern einwandert.

NSG Holzplatz: Planierraupe – hilft sofort . . .

Inzwischen sind auch auf dem Südteil des NSG Holzplatz in Kamen die Pflegearbeiten – Entfernung der Birken und Bodenverwundungen – abgeschlossen. Und das war offensichtlich auch kurz vor knapp: Auf und an der Pflegefläche am 21.03.2012 zahlreiche “fliegende” Feld-Sandlaufkäfer. Bisher war dort erst einmal ein Käfer aus der Sandlaufkäfer-Verwandschaft festgestellt worden und konnte im letzten Jahr trotz intensiverer Nachsuche nicht bestätigt werden. Jetzt haben uns die Laufkäfer deutlich gemacht, wo zu suchen ist: Eine vor Jahren dort eingebrachte Tonschürze zur erfolglosen Abdichtung eines flachen Gewässers dient im ausgetrockneten Zustand als Rückzugsraum der Käfer.

Feld-Sandlaufkäfer auf dem Holzplatz in Kamen am 21.03.12

Feld-Sandlaufkäfer auf dem Holzplatz in Kamen am 21.03.12

Die mangels Dynamik in diesem Lebensraum notwendigen und vom Landschaftsplan vorgeschriebenen Pflegearbeiten, haben den Artenschutz zahlreicher Pionierarten zum Ziel: Beispielsweise sind hier auch die Blauflügelige Sandschrecke, das Kleine Filzkraut und Kreuzkröten zu Hause. Der Widerspruch zwischen Pflegeeingriff und Arterhaltung ist so für den konservativ betriebenen Naturschutz dann auch aufzulösen – schon im Sommer werden diese jetzt mit einer Planierraupe bearbeiteten Arten vom Kahlschlag profitieren.